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Gedenkort Güterbahnhof Moabit

Ellen-Epstein-Straße

[linke Spalte]
Gedenkort Güterbahnhof Moabit

Der Güterbahnhof Moabit war der größte
Deportationsbahnhof des nationalsozialistischen Regimes in Berlin. Etwa 30.000
Menschen wurden von den Gleisen 69, 81 und
82 deportiert. Nur wenige haben überlebt.

Die Geschichte dieses Orts wurde über
Jahrzehnte verdrängt, vernachlässigt und schließlich ab den 1990er Jahren
der Grundstücksverwertung und der Verkehrsplanung nachgeordnet. So sind heute
lediglich Fragmente des Gleises 69,
die Spundwand der Militärrampe sowie der
Pflasterweg zur Quitzowstraße erhalten.
Nach über 25 Jahren gelang es dank der
Zusammenarbeit einzelner Personen,
Initiativen, dem Land Berlin und dem Bezirksamt Mitte von Berlin 2016 einen Kunstwettbewerb auszuloben, um diesen Ort und
seine Geschichte der Landkarte der
Berliner Erinnerungskultur hinzuzufügen.
Der kleine Kiefernhain fügt diesem Ort ein
weiteres Fragment hinzu und löst ihn zugleich
aus dem unwirtlichen Stadtraum heraus.
Unter den Kronen der langsam wachsenden
Bäume wird hier über Jahrzehnte ein Raum
der Erinnerung entstehen.


[rechte Spalte]
Güterbahnhof Berlin Memorial

Moabit Freight Station was the National
Socialist regime´s biggest deportation
station in Berlin. About 30,000 people were
deported from platforms 69, 81 and 82.
Only a few survived.

The history of this site was suppressed
and neglected for years and, in the 1990s,
subordinated to the interests of traffic planning and business. All that remains today
are fragments of platform 69, the piling of
the military ramp and the path to Quitzowstraße. After more than 25 years, and thanks
to the cooperation of individuals, action
groups, the State of Berlin and the municipal
authority for the district of Mitte, an art
competition was held in 2016 calling for proposals that would make this place part of
Berlin´s memorial culture.
The small grove of Scots pine adds another
fragment to the site and, at the same time,
sets this space apart from its inhospitable
urban context. Beneath the crowns
of these slowly growing trees, a place of
remembrance will emerge over decades.

Entwurf und Realisierung des
Gedenkorts/Memorial concept
and realisation:
Raumlaborberlin, 2017

Gefördert durch/Funded by:
Land Berlin – Senatsverwaltung
für Kultur und Europa,
Bezirksamt Mitte,
Stiftung Klassenlotterie Berlin

Oberhalb des Texters befindet sich eine Darstellung des Fußweges, den die Betroffenen auf dem Weg zu ihrer Deportation zwischen dem Sammellager in der Synagoge Levetzowstraße bis zum Güterbahnhof Moabit zurücklegen mussten. Dabei passierten sie folgende Straßen: Jagowstraße - Alt-Moabit - Thusnelda-Allee - Lübecker Straße - Turmstraße - Rathenower Straße - Perleberger Straße - Quitzowstraße.

Der Gedenkort Güterbahnhof Moabit wurde am 11. Juni 2017 offiziell eingeweiht. Die Realisierung übernahm das Künstlerkollektiv raumlabor.

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