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Gebrüder Alfandary

Zimmerstraße 79-80

Hier lebten und arbeiteten die
Gebrüder
Jacques Alfandary
Moise Alfandary
Salomon Alfandary
Raphael Alfandary
DEFO
Deutsche Fonds für Immobilienvermögen GmbH

Die große quadratische Edelstahltafel ist links neben der Einfahrt an der Fassade befestigt.

Das Haus wurde 1913/14 nach einem Entwurf des Architekten John Martens für die Orientteppichhändler Alfandary, einer jüdischen Familie aus der Türkei, errichtet. Das Berliner Adressbuch verzeichnete 1925 „Perser-Teppiche und Stickereien Engros und Orientwarenlager Inh. Jacques Alfandary (Istanbul), Moise Alfandary (London), Salomon Alfandary, Raphael Alfandary." 1935 waren als Geschäftsführer verzeichnet: Salomon, Raphael und Albert Alfandary, der Sohn Jacques Alfandarys. Das Geschäft der Familie Alfandary war eines der wichtigsten Handelshäuser für sog. Orientteppiche und stammte ursprünglich aus Istanbul, wo auch die vier Brüder geboren worden waren. Sie waren in den 1890er-Jahren nach Berlin gekommen. Zusätzlich zu dem Berliner Haus existierten weitere Niederlassungen in Mailand, Paris und London. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten übernahm Albert Alfandary das Berliner Geschäft, während die seine noch in Berlin lebenden Angehörigen das Land verließen. Raphael Alfandary und seine Frau Lea, geb. Caraco, von den Nationalsozialisten in Frankreich verhaftet ermordet wurden, auch Alberts Schwester Regine und ihre Familie starben in Auschwitz. Albert entkam der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Seine letzte Adresse war 276 Fifth Ave. in New York. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich in dem Haus in der Zimmerstraße die Redaktion der Tageszeitung der (Ost-)CDU „Neue Zeit” und deren Union-Verlag. 

Die Lebensdaten der vier Brüder sind:

Jacques Alfandary: Istanbul 1869 - Paris 1942

Salomon Alfandary: Istanbul 1877- Kalifornien 1977

Moise Alfandary: Istanbul 1871- London 1949

Raphael Alfandary: Istanbul 1885 - St. Claude 1944

 

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