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Ernst Kaeber

Charlottenburg 5.12.1882 - Berlin 5.7.1961

Dortmunder Straße 6

In diesem Haus wohnte von 1935 bis 1954
der Archivar und Historiker
ERNST KAEBER
5.12.1882 - 5.7.1961
Er entwickelte das alte Berliner Stadtarchiv zu einer
wissenschaftlichen Institution
In der politisch geteilten Stadt begründete Ernst Kaeber
das neue »Landesarchiv Berlin«
Die Geschichte Berlins war auch das zentrale Anliegen
seiner landesgeschichtlichen Forschungen

Kaeber studierte in Berlin Geschichte und neuere Sprachen. Nach der Promotion 1906 begann er eine Ausbildung am Preußischen Geheimen Staatsarchiv. Seit 1913 war er Stadtarchivar in Berlin. Diese Arbeit musste er wegen seiner Einberufung als Soldat für den Ersten Weltkrieg unterbrechen und konnte sie erst 1919 weiterführen. Von 1925 bis 1933 war er für die Deutsche Demokratische Partei Abgeordneter der Bezirksversammlung in Berlin-Tiergarten.

1937 wurde er zwangsweise in den Ruhestand ohne Bezüge versetzt, weil er sich nicht von seiner Frau trennen wollte, die unter der NS-Rassegesetzgebung als Jüdin verfolgt wurde. Sie überlebte im Schutz der Ehe. 1945 wurde Kaeber wieder mit der Leitung des Stadtarchivs betraut. Nach der politischen Teilung übernahm er den Aufbau des Landesarchivs im Westteil Berlins bis zu seiner Pensionierung 1955. Beigesetzt wurde er auf dem Parkfriedhof Lichterfelde, Thuner Platz. Seine Urne wurde später auf Betreiben seiner Frau Friedel, die ihn um fast vier Jahrzehnte überlebte, umgebettet auf den Jüdischen Friedhof Heerstraße (Scholzplatz), wo sie im jetzt gemeinsamen Grab ruht (Feld S III Reihe 3).
Die Berliner Gedenktafel wurde durch Kulturstaatssekretär André Schmitz, den Direktor des Landesarchivs Berlins a.D., Dr. Jürgen Wetzel, und die Museumswissenschaftlerin Dr. Vera Bendt am Dienstag, dem 27.9.2011, um 15 Uhr enthüllt.

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