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Die Siegessäule - Die Reliefs der Berliner Siegessäule: Deutsch-Dänischer Krieg von 1864
Am Großen Stern
Die Reliefs der Berliner Siegessäule
Frankreich war die Berliner Siegessäule aus naheliegenden
Gründen ein besonderes Ärgernis. Unmittelbar nach Ende
des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 hisste die französische
Siegermacht an der Viktoria die Trikolore, demontierte die
Sockelreliefs und verbrachte sie nach Paris. Ein Antrag auf
Abriss 1946 scheiterte in der Alliierten Kommandantur. Die
Fehlstellen im Sockel wurden zunächst provisorisch vermau-
ert und später mit Granitplatten verschlossen. Die Spur der
Reliefs selbst verlor sich bald im Dunkel der Geschichte,
bis sie als Zeichen der Versöhnung beider Länder 1984 und
die letzte zur 750-Jahr-Feier der Stadt 1987 feierlich zurück-
gegeben und in bewusst fragmentarischem Zustand wieder
angebracht wurden.
Diese Granitplatten, die für mehr als vier Jahrzehnte die
Relieffelder verschlossen haben, sind heute Spuren der
bewegten Geschichte dieses Denkmals. Zusammen mit dem
fragmentarischen Zustand der Reliefs durchdringen sie buch-
stäblich die Oberfläche der ursprünglichen Aussage und
machen das Kriegsdenkmal heute zu einem zeitgemäßen
Denkanstoss über die deutsche Geschichte.
The reliefs on the Victory Column
Berlin´s Victory Column was an eye-sore to the French for a number of obvious
reasons. In May 1945, directly following the end of World War II. the French
boisted their Tricoleur as a military standard to its top in celebration of their victory,
dismantled three of the four frieze reliefs from the pedestal and removed them to
Paris. Their request in 1946 to tear the column down was vetoed by the other Allied
military powers in Berlin. The missing pieces in the architrave block were bricked
up and than later covered by granite plates, and in the course of history the reliefs
were soon lost track of. In 1984 and 1987, on the occasion of Berlin´s 750th year
anniversary and as a sign of reconciliation between the two nations, the reliefs were
ceremonially returned from Paris. They were reattached to the monument deliberately
left in a fragmented state.
These granite plates, which sealed the spaces left by removed frieze reliefs
for more then four decades, have themselves today become a part of history.
in combination with the reinstalled reliefs, they enhance the column´s primary
statement, making this war memorial of the past into a site of contemporary
reflection on German history.
Deutsch-Dänischer Krieg von 1864
Über die Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins zum Deutschen Bund kam es 1864 zur Auseinander-
setzung mit Dänemark, das Schleswig für sich beanspruchte. In einem Krieg des Deutschen
Bundes mit Preußen gegen das Königreich Dänemark wurde die Frage zugunsten
Preußens entschieden.
Das Relief über den deutsch-dänischen Krieg von Alexander Calandrelli zeigt links die Ein-
segnung und den Auszug der Krieger in die Schlacht sowie auf der rechten Seite die legendäre
und kriegsentscheidende Erstürmung der Düppeler Schanzen. Ganz links hat sich der Erbauer
der Siegessäule, Johann Heinrich Strack, mit einer Planrolle in der Hand porträtieren lassen.
The Second Schleswig War and the Battle of Düppel, 1864
In 1864 conflict arose because of Denmark´s possession of Schleswig. Allied with Austria, Prussia went to war against the
Kingdom of Denmark, emerging victorious. In 1866 Schleswig-Holstein became a Prussian province.
The scene on the left of the frieze relief by Alexander Calandrelli depicts soldiers being blessed and then marching into battle
in the Second Schleswig War, and on the right the legendary and military decisive attack in the Battle of Düppel. The Victory
Column´s constructor, Johann Heinrich Strack, is depicted on the far left holding a blueprint roll.
Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin. Text: Dr. Reinhard Alings, Berlin;
Übersetzung/Translation: Tyronne P. Rontganger, Hamburg/Berlin; Entwurf/layout Grit Schmiedl, Potsdam
Frankreich war die Berliner Siegessäule aus naheliegenden
Gründen ein besonderes Ärgernis. Unmittelbar nach Ende
des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 hisste die französische
Siegermacht an der Viktoria die Trikolore, demontierte die
Sockelreliefs und verbrachte sie nach Paris. Ein Antrag auf
Abriss 1946 scheiterte in der Alliierten Kommandantur. Die
Fehlstellen im Sockel wurden zunächst provisorisch vermau-
ert und später mit Granitplatten verschlossen. Die Spur der
Reliefs selbst verlor sich bald im Dunkel der Geschichte,
bis sie als Zeichen der Versöhnung beider Länder 1984 und
die letzte zur 750-Jahr-Feier der Stadt 1987 feierlich zurück-
gegeben und in bewusst fragmentarischem Zustand wieder
angebracht wurden.
Diese Granitplatten, die für mehr als vier Jahrzehnte die
Relieffelder verschlossen haben, sind heute Spuren der
bewegten Geschichte dieses Denkmals. Zusammen mit dem
fragmentarischen Zustand der Reliefs durchdringen sie buch-
stäblich die Oberfläche der ursprünglichen Aussage und
machen das Kriegsdenkmal heute zu einem zeitgemäßen
Denkanstoss über die deutsche Geschichte.
The reliefs on the Victory Column
Berlin´s Victory Column was an eye-sore to the French for a number of obvious
reasons. In May 1945, directly following the end of World War II. the French
boisted their Tricoleur as a military standard to its top in celebration of their victory,
dismantled three of the four frieze reliefs from the pedestal and removed them to
Paris. Their request in 1946 to tear the column down was vetoed by the other Allied
military powers in Berlin. The missing pieces in the architrave block were bricked
up and than later covered by granite plates, and in the course of history the reliefs
were soon lost track of. In 1984 and 1987, on the occasion of Berlin´s 750th year
anniversary and as a sign of reconciliation between the two nations, the reliefs were
ceremonially returned from Paris. They were reattached to the monument deliberately
left in a fragmented state.
These granite plates, which sealed the spaces left by removed frieze reliefs
for more then four decades, have themselves today become a part of history.
in combination with the reinstalled reliefs, they enhance the column´s primary
statement, making this war memorial of the past into a site of contemporary
reflection on German history.
Deutsch-Dänischer Krieg von 1864
Über die Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins zum Deutschen Bund kam es 1864 zur Auseinander-
setzung mit Dänemark, das Schleswig für sich beanspruchte. In einem Krieg des Deutschen
Bundes mit Preußen gegen das Königreich Dänemark wurde die Frage zugunsten
Preußens entschieden.
Das Relief über den deutsch-dänischen Krieg von Alexander Calandrelli zeigt links die Ein-
segnung und den Auszug der Krieger in die Schlacht sowie auf der rechten Seite die legendäre
und kriegsentscheidende Erstürmung der Düppeler Schanzen. Ganz links hat sich der Erbauer
der Siegessäule, Johann Heinrich Strack, mit einer Planrolle in der Hand porträtieren lassen.
The Second Schleswig War and the Battle of Düppel, 1864
In 1864 conflict arose because of Denmark´s possession of Schleswig. Allied with Austria, Prussia went to war against the
Kingdom of Denmark, emerging victorious. In 1866 Schleswig-Holstein became a Prussian province.
The scene on the left of the frieze relief by Alexander Calandrelli depicts soldiers being blessed and then marching into battle
in the Second Schleswig War, and on the right the legendary and military decisive attack in the Battle of Düppel. The Victory
Column´s constructor, Johann Heinrich Strack, is depicted on the far left holding a blueprint roll.
Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin. Text: Dr. Reinhard Alings, Berlin;
Übersetzung/Translation: Tyronne P. Rontganger, Hamburg/Berlin; Entwurf/layout Grit Schmiedl, Potsdam
Die Tafel befindet sich im Tunnel am nordwestlichen Eingang zur Siegessäule.