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Christopher Isherwood

Disley/Cheshire (England) 26.8.1904 - Santa Monica/Kalifornien 4.(oder 5.)1.1986

Nollendorfstraße 17

Hier wohnte von März 1929 bis Jan./Feb. 1933
der englische Schriftsteller
Christopher Isherwood
*26.8.1904 +5.1.1986
Seine Romane "Lebwohl Berlin" und
"Mister Norris steigt um" basieren auf
seinen Erlebnissen aus dieser Zeit.
Nach Motiven beider Romane entstand später das Musical "Cabaret".

Die Enthüllung der Bron­zeta­fel fand am 30.11.1985 statt. Die Daten auf der Gedenktafel sind nicht korrekt: Isherwood lebte ab Dezember 1930 in der Nollendorfstraße und verließ die Wohnung am 13.5.1933, drei Tage nachdem er Zeuge der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz geworden war.

Der Schriftsteller Christopher William Bradshaw-Isherwood, wie er mit vollem Namen hieß, wuchs in einer wohlhabenden Familie im Nordwesten Englands auf. 1929 zog er im Alter von 25 Jahren nach Berlin. Er verkehrte in der zu dieser Zeit regen Schwulenszene der Stadt und lebte ab Dezember 1930 in der Nollendorfstraße, mitten im queeren Zentrum rund um den Nollendorfplatz. Hier verfasste er seinen berühmten Roman „Goodbye to Berlin“ (Leb wohl, Berlin), der dem erfolgreichen Broadway-Musical „Cabaret“ als Vorlage diente. Seine in Berlin entstandenen Romane prägten das Bild des Berlins der 1930er-Jahre in der englischsprachigen Welt.

Im Mai 1933 floh Isherwood mit seinem damaligen Partner Heinz Neddermeyer und Erwin Hansen über Prag nach Griechenland und wanderte 1939 in die USA aus. 1946 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und ließ sich im kalifornischen Santa Monica nieder. Hier war er weiterhin schriftstellerisch tätig und verfasste seinen berühmten Roman „A Single Man“ (Der Einzelgänger). Gemeinsam mit seinem Lebenspartner, dem Maler Don Bachardy, verfasste er Drehbücher zu seinen Romanen und wurde zu einem gern gesehen Gast in der oberen Gesellschaft Südkaliforniens. Isherwoods offen ausgelebte Homosexualität in seiner Beziehung zu Bachardy, aber auch die Schilderung seiner Beziehung zu Heinz Neddermeyer in seiner Autobiografie „Christopher and His Kind“ (Christopher und die Seinen/Willkommen in Berlin) aus dem Jahr 1976 erhoben ihn zu einem Star der Gay Rights- Bewegung in den USA und er wurde zum Vorbild vieler schwuler Männer.

Christopher Isherwood starb 1986 an den Folgen einer Krebserkrankung.

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