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Berlin-Blockade und „Luftbrücke“ 1948/49 (2) (Informationspfad Tempelhofer Feld 15)
Berlin-Blockade und „Luftbrücke“ 1948/49 (2) (Informationspfad Tempelhofer Feld 15)

Berlin-Blockade und „Luftbrücke“ 1948/49 (2) (Informationspfad Tempelhofer Feld 15)

Tempelhofer Feld

Berlin-Blockade und
„Luftbrücke“ 1948/49

Die Operationen „Vittles“ und „Plainfare“

Zwischen dem 26. Juni 1948 und dem 6. Oktober 1949 transportierten
Flugzeuge mit 278 000 Einsätzen mehr als 2,1 Millionen Tonnen Fracht
nach West-Berlin: Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs, Kohle,
Maschinen, Ausrüstung, darunter auch für das Kraftwerk West — statis-
tisch mehr als eine Tonne pro Einwohner/-in. Auf dem Rückweg nahmen
die Flugzeuge Passagiere und in West-Berlin hergestellte Produkte mit.
Trotz der großen Menge war die Zuteilung pro Kopf knapp bemessen.
Mit Hilfe von Verwandten, Freunden und Kollegen aus Ost-Berlin
stockten die West-Berliner - im Rahmen des „kleinen Grenzverkehrs“—
ihre schmale Ration auf. Wer konnte, versorgte sich auf dem Schwarz-
markt. Nach der Aufhebung der Blockade am 12. Mai 1949 empfingen
West-Berliner die ersten Lastwagen mit dem Gruß „Hurra, wir leben
noch!“ Die Luftbrücke lief noch bis Oktober mit bis zu 1000 Flügen pro
Tag, um Vorräte anzulegen für den Fall weiterer Behinderungen im
Berlin-Verkehr.
Zusammen mit den Amerikanern unternahm auch die britische Luftwaffe
Versorgungsflüge nach Gatow, die als „Operation Plainfare“ (Operation
Hausmannskost) bezeichnet wurden. Alle zwei bis drei Minuten landete
eine Maschine auf einem der drei West-Berliner Flughäfen. Tempelhof
im US-amerikanischen Sektor war der Hauptflughafen der Luftbrücke.
Seine Start- und Landebahn aber zeigte sich der Dauerbelastung nicht
gewachsen. Bei laufendem Betrieb entstanden bis November 1948 die
beiden neuen Start- und Landebahnen. Auch das Baumaterial musste
mit dem Flugzeug eingeflogen werden.
Die West-Berliner standen mehrheitlich auf der Seite der US-amerika-
nischen und englischen Piloten; für sie waren aus Besatzungsmächten
Schutzmächte geworden. Vor allem die Kinder waren begeistert, als
Pilot Gail Halvorsen kleine Fallschirme mit Süßigkeiten abwarf.


Berlin-Blockade
And Airlift 1948/49
Operation “Vittles” and “Plainfare”

Between 26 June 1948 and 6 October 1949, airplanes flew some
278,000 missions With more than 2.1 million tonnes of freight to West
Berlin: food and everyday goods, coal, machinery, equipment, even the
components of a power plant. Statistically, more than a tonne of freight
was brought in per resident. On their return flights, the planes carried
passengers and products made in West Berlin.
Despite these huge quantities, there was not much to go around. With
the help of relatives, friends and colleagues in East Berlin, West Berliners
boosted their individual rations via “local border traffic”. Those Who
could, got What they needed on the black market. After the lifting of
the blockade in 12 May 1949, West Berliners greeted the first trucks
With shouts of “Hooray, we're still alive”. The Airlift continued until
October With up to 1,000 flights a day to stock up on supplies in case
of further obstructions to traffic to and from Berlin.
Along With the Americans, the British Royal Air Force operated supply
flights in and out of Gatow, which were dubbed “Operation Plainfare”.
Every two to three minutes, an airplane landed at one of the three
airports serving West Berlin. Tempelhof, in the IJS sector, was the main
airport used in the Airlift. However, the starting and landing runways
were unable to withstand the continuous use and, white maintaining
operations, new starting and landing runways were built by November
1948. The construction material also had to be flown in.
The majority of West Berliners were on the side of the US and British
pilots; for them, the occupying forces had become protecting forces.
Children, especially, were thrilled when the pilot Gail Halvorsen threw
little parachutes With candy attached out of his plane. Many tonnes of
sweets are said to have fallen into the hands of Berlin's children this
way during the Airlift.

Die schmale, ca. 2,20 m hohe Metallstele ist Teil eines „Informationspfades zur Geschichte des Tempelhofer Feldes”. Sie bildet eine inhaltliche Einheit mit der unweit entfernten Tafel in Erinnerung an den Marshall-Plan und die Währungsreform.


Bildunterschriften deutsche Inschriftenseite:
Eine US-amerikanische Douglas C 47 auf dem Flughafen Tempelhof, 1994
Frankreich beteiligt sich anfangs mit sechs Flugzeugen; Großbritannien setzt
Maschinen der Royal Air Force ein und beauftragt Charterfirmen. Die USA stellen mit
ihren C-54-Transportflugzeugen die größte Luftflotte.
A US Douglas C 47 at Tempelhof Airport, 1994
France initially participated With six aircraft; Britain deployed planes belonging to the
Royal Air Force and commissioned charters. With its C transport planes, the US pro-
vided the biggest fleet of aircraft.
LAB. Platow, F Rep. 290 (02) Nr. 0361518

2 Mehlsäcke werden entladen, Tempelhof, 1948
Flour sacks being unloaded, Tempelhof, 1948
LAB, F Rep. 290 (02) Nr. 0255832

3 Lastwagen übernehmen den Weitertransport, Tempelhof 1948
Trucks take over the next leg of transport, Tempelhof 1948
LAB F Rep. 290 (02) Nr. 0112415

4 Passagierflug während der Luftbrücke, o. J. (1948/49)
Den Großteil der Passagiere transportieren britische Maschinen von und nach Berlin.
Passenger aircraft during the Berlin Airlift, no date (1948/49)
British planes transported the majority of passengers to and from Berlin.
bpk 30019700

Bildunterschriften englische Inschriftenseite:
5 Ziegelbettung für Runway B, Sommer 1948
Brick bedding for Runway B, Summer 1948
LAB F Rep. 290 (02) Nr. 0006151

6 Kinder winken den Piloten der Luftbrücke zu, Juli 1948
Children wave to the Airlift pilots, July 1948
LAB F Rep. 290 (02) Nr. 0111180

7 Einweihung des Luftbrückendenkmals von Eduard Ludwig, 10.7.1951
Inauguration of the Airlift memorial, designed by Eduard Ludwig, 10 July 1951


Geschaffen wurde der Geschichtspfad im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, der Tempelhof Projekt GmbH und der Grün Berlin GmbH.
Konzeption, Textentwurf und Redaktion lagen beim Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. (Stefanie Endlich, Monica Geyler-von Bernus und Beate Rossié; http://www.bfgg.de). Gestaltet wurden die Tafeln von der Grafikerin Helga Lieser und die Übersetzung erfolgte durch Robin Benson und Donncha Mac Coittir.
Eine Vorstellung des Gesamtprojekts sowie einen Standortplan zum Download finden Sie auf der Website der Grün Berlin GmbH (https://www.tempelhoferfeld.de/entdecken-erleben/geschichtspfad/). Ebenfalls enthält die Website des Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. Informationen zu dem Geschichtspfad (https://bfgg.de/informationspfad-zur-geschichte-des-tempelhofer-feldes/).

 

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