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Berlin-Blockade und „Luftbrücke“ 1948/49 (1) (Informationspfad Tempelhofer Feld 15)
Berlin-Blockade und „Luftbrücke“ 1948/49 (1) (Informationspfad Tempelhofer Feld 15)

Berlin-Blockade und „Luftbrücke“ 1948/49 (1) (Informationspfad Tempelhofer Feld 15)

Tempelhofer Feld

Berlin-Blockade und
„Luftbrücke“ 1948/49

Marshall-Plan, Währungsreform und Blockade

Die Blockade der Berliner Westsektoren durch die Sowjetunion war der
erste Höhepunkt des Kalten Krieges. Die West-Alliierten reagierten auf
die Sperrung ihrer Zufahrtswege nach Berlin mit einer „Luftbrücke“,
um die Bevölkerung in ihren Sektoren zu versorgen. Sie waren
entschlossen, ihre Rechte in Berlin zu verteidigen.
1947 hatte der US-amerikanische Außenminister George C. Marshall
eine Wirtschaftshilfe für das kriegszerstörte Europa vorgeschlagen −
ausdrücklich auch für die deutschen Besatzungszonen, die Staaten
Ostmitteleuropas und die Sowjetunion. Diese Aufbauhilfe, die die
Ausbreitung des Kommunismus eindämmen und Absatzmärkte für US-
amerikanische Waren schaffen sollte, war mit Forderungen verbunden.
Die UdSSR untersagte in ihrem Machtbereich die Teilnahme am Marshall-
Plan; die Spaltung Deutschlands zeichnete sich ab. Die US-amerikanische,
britische und französische Zone erhielten Aussicht auf Gründung eines
gemeinsamen Weststaats und auf die Aufnahme in das westliche
Bündnissystem. Die sowjetische Zone blieb abhängig von der UdSSR.
Aus Sicht der USA verlangte der wirtschaftliche Wiederaufbau zunächst
eine Währungsreform. Eine Einigung auf eine gemeinsame Währung für
alle vier Besatzungszonen kam nicht zustande. So begann der Geld-
umtausch in den Westzonen. Als die Sowjetunion daraufhin eine eigene
Währung für ihre Zone und ganz Berlin ausgeben wollte, führten die
West-Alliierten die D-Mark auch in den Berliner Westsektoren ein.
Die UdSSR reagierte mit der Blockade. In der Nacht zum 24. Juni 1948
sperrten sowjetische Truppen sämtliche Land- und Wasserwege nach
West-Berlin. Zwei Tage darauf startete US-Militärgouverneur Lucius D.
Clay die „Operation Vittles“ (Operation Verpflegung), die Versorgung
West-Berlins durch die Luft.


Berlin-Blockade
And Airlift 1948/49

Marshall Plan, Currency Reform and Blockade

The blockade of West Berlin by the Soviet Union was the first big crisis
of the Cold War. The Western Allies responded to the closure of their
land and water access to Berlin With an "Airlift" to supply the population
of West Berlin. They were determined to defend their rights in Berlin.
In 1947, the US secretary of State, George C. Marshall, had proposed
economic aid for war-devastated Europe — expressly including the
German occupied zones, the states of Central and Eastern Europe and
the Soviet Union. This reconstruction aid, which was aimed at halting
the spread of Communism and opening markets for US goods, was
tied to conditions. The USSR prohibited participation in the Marshall
Plan in its own sphere of power; the division of Germany loomed. The
US, British and French zones were offered the prospects of a joint state
in the West and membership of the Western Alliance. The Soviet zone
remained dependent on the USSR.
From the US point of view, economic reconstruction first required
currency reform. No agreement could be reached on the creation of a
common currency for all four occupied zones; hence, the Deutschmark
was introduced in the western part of Germany. When the Soviet Union
responded by introducing a separate currency for its own zone and all
of Berlin, the Western Allies introduced the Deutschmark in West Berlin,
too. The USSR responded With the blockade. During the night of 24
June 1948, Soviet troops blocked all land and water routes to West
Berlin. Two days later, US military governor Lucius D. Clay launched
Operation Vittles to supply West Berlin by air.

Die schmale, ca. 2,20 m hohe Metallstele ist Teil eines „Informationspfades zur Geschichte des Tempelhofer Feldes”. Sie bildet eine inhaltliche Einheit mit der unweit entfernten Tafel für die Operationen „Vittles“ und „Plainfare“.


Bildunterschriften deutsche Inschriftenseite:
1 US-Präsident Truman unterzeichnet das Aufbau-Programm für Europa, 3-4.1948
US President Truman signs the European Recovery Program, 3 April 1948
bpk 30014899

2 Die westlichen Stadtkommandanten kündigen die Einführung der D-Mark in den
Berliner Westsektoren an, 23.6.1948
The western city commanders announce the introduction of the Deutschmark in West
Berlin, 23 June 1948
bpk 30017130

3 Wechselstube am Kaiserplatz in Friedenau, 26.6.1948
Seit dem 25. Juni gilt auch in den Westsektoren Berlins die Deutsche Mark der
Bank deutscher Länder (DM-West). Die Stadt ist in vier Besatzungssektoren und
zwei Währungszonen geteilt.
Currency exchange office at Kaiserplatz in Friedenau, 26 June 1948
After 25 June, the Deutschmark, issued by the Bank deutscher Länder, was legal tender
in West Berlin, too. Berlin was now divided into four occupied sectors and two currency
zones.
ullstein bild/Fritz Eschen 00110717

Bildunterschriften englische Inschriftenseite:
4 Frauen vor einem Fleischerladen, 21.6.1948
Mit der neuen Währung entfällt die Preisbindung. Über Nacht sind die Schaufenster mt
zum Teil vorher gehorteten Waren gefüllt.
Women outside a butters shop, 21 June 1948
With the new currency came the end of obligatory price fixing. Overnight, shop win-
dows filled up with goods, some of which had been previously hoarded.
ullstein bild — akg 00518730

5 Lastwagenfahrer warten an der gesperrten Grenze in Helmstedt, 27.6.1948
Die Sowjetunion lässt die Land-, Schienen- und Wasserwege zwischen West-Berlin und
den drei westlichen Zonen sperren. Diese Blockade unterbricht die Versorgung der
Berliner Westsektoren.
Truck drivers wait at the closed border at Helmstedt, 27 June 1948
The Soviet Union blocked all road, rail and water routes between West Berlin and the
three western zones. This blockade interrupted supplies to West Berlin.
ullstein bild 00047444

6 Karte zur Lage West-Berlins inmitten der sowjetischen Zone
Nur die Luftkorridore, auf die sich die vier Siegermächte 1945/46 im Air Agreement
geeinigt hatten, sind von der Blockade nicht betroffen.
Map showing West Berlin's location in the middle of the Soviet zone
Only the air corridors, to which the four victorious powers had assented in 1945/46
With the Air Agreement, were unaffected by the blockade.
Edition Panorama

7 „Berlins Jugend fordert: Spaltermark und ihre Urheber— raus aus Berlin“,
Demonstration in der Straße Unter den Linden in Ost-Berlin während der Berlin-
Blockade, 26.3.1949
Die Sowjetunion versucht mit allen nicht-militärischen Mitteln, die drei Westmächte
zum Abzug aus Berlin zu bewegen.
“The young people of Berlin demand: the divisive Mark and its authors — out of Berlin”,
demonstration outside Humboldt University in East Berlin during the blockade,
26 March 1949
The Soviet Union used all non-military means at its disposal in its bid to oust the three
western powers from Berlin.
bpk 30017132


Geschaffen wurde der Geschichtspfad im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, der Tempelhof Projekt GmbH und der Grün Berlin GmbH.
Konzeption, Textentwurf und Redaktion lagen beim Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. (Stefanie Endlich, Monica Geyler-von Bernus und Beate Rossié; http://www.bfgg.de). Gestaltet wurden die Tafeln von der Grafikerin Helga Lieser und die Übersetzung erfolgte durch Robin Benson und Donncha Mac Coittir.
Eine Vorstellung des Gesamtprojekts sowie einen Standortplan zum Download finden Sie auf der Website der Grün Berlin GmbH (https://www.tempelhoferfeld.de/entdecken-erleben/geschichtspfad/). Ebenfalls enthält die Website des Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. Informationen zu dem Geschichtspfad (https://bfgg.de/informationspfad-zur-geschichte-des-tempelhofer-feldes/).

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