zurück zur Suche
Ausflugsziel Tempelhofer Feld (Informationspfad Tempelhofer Feld 5)

Ausflugsziel Tempelhofer Feld (Informationspfad Tempelhofer Feld 5)

Tempelhofer Feld

Ausflugsziel
Tempelhofer Feld
Das Tempelhofer Feld war schon vor langer Zeit ein beliebtes Ausflugs-
Ziel. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren in seiner Umgebung
- im Dorf Tempelhof, in der Hasenheide und an den ehemaligen Wein-
bergen - Gasthäuser, Ausflugslokale und Raucher-Etablissements, die
„Tabagien“, entstanden. 1838 eröffnete am damaligen Nordrand des
Feldes die Bockbrauerei mit ihrem gut besuchten Biergarten.
Zu dieser Zeit diente das Tempelhofer Feld als Exerzierplatz des preu-
ßischen Militärs. Außerhalb der militärischen Übungen und Paraden
wurde es für vielfältige Freizeit-Aktivitäten genutzt. Vor allem an Sonn-
tagen tummelten sich hier die Ausflügler, picknickten im Gras, flanierten,
trieben Sport oder ließen Drachen steigen. Kinder konnten in einem
kleinen Teich baden, dem Schlangenpfuhl. Besucher aus der Innenstadt
gelangten ab 1855 mit dem Pferde-Omnibus, später mit der Pferde- und
Straßenbahn zu ihrem Ausflugsziel und den umliegenden Vergnügungs-
stätten. Seit in der näheren Umgebung Mietskasernen entstanden,
suchten auch die Anwohner Erholung auf dem Tempelhofer Feld.
Nach dem Ende der militärischen Nutzung im Jahr 1918 setzte das Nach-
denken über eine anderweitige Verwendung des Geländes ein. Ab 1923
begann der Bau des ersten Flughafens auf dem Tempelhofer Feld. Als
Ausgleich für den Verlust der Freifläche legte man zwischen 1921 und
1925 den „Volkspark Tempelhofer Feld“ an. Nach dem Entwurf des
Neuköllner Gartendirektors Ottokar Wagler entstand auf dem Gebiet
der ehemaligen Schießstände eine großzügige Anlage mit Spielwiese,
Rodelbahn und Freilichtbühne. Sie erstreckte sich vom Umfeld dieser
Tafel bis an den heutigen Columbiadamm. Nach nur elf Jahren wurde
der Park wieder aufgegeben. Er musste dem ovalen Flugfeld des groß-
dimensionierten neuen Flughafens Platz machen.

Outings to
Tempelhof Field
Tempelhof Field has a long history as a popular destination for outings.
From the late 18th century there were many Places of refreshment and
entertainment in its surroundings — in the Village of Tempelhof, in
Hasenheide forest and at the vineyards that were there at the time —
inns, restaurants, and smoking establishments known as Tabagien. In
1838, the Bockbrauerei brewery opened at the northern fringe of the
field. Its beer garden was well-frequented.
At the time, Tempelhof Field was used as a drill ground by the Prussian
military. Apart from military exercises and parades, it was also used for
diverse leisure activities. Especially on Sundays, the place teemed with
day-trippers, who had picnics in the meadows, strolled around the
grounds, played sport or flew kites. Children could swim in a small pond
called the Schlangenpfuhl. From 1855, visitors from the inner city could
get there or to the nearby Places of leisure by horse-drawn omnibus,
later by horse-drawn or electric tram. After tenements were built in the
neighbourhood, local residents also availed of Tempelhof Field for
recreational purposes.
When the military stopped using the grounds in 1918 the authorities
began considering Other uses for the complex. In 1923, construction
started on the first airport at Tempelhof Field. To make up for the loss
of free space the Volkspark Tempelhofer Feld public park was built in its
place between 1921 and 1925. To plans by Neukölln's director of gardens
Ottokar Wagler, a spacious park complex with play area, toboggan run
and open-air stage was laid out in place of the old shooting range.
lt stretched from where this information board stands to what is now
the Columbiadamm thoroughfare. After just eleven years the park was
abandoned again to make room for the oval airfield of the large-scale
new airport.

Die schmale, ca. 2,20 m hohe Metallstele ist Teil eines „Informationspfades zur Geschichte des Tempelhofer Feldes”.


Bildunterschriften deutsche Inschriftenseite:
1 Sonntag auf dem Tempelhofer Feld, Gemälde von Hans Baluschek, 1907
Sunday at Tempelhof Field, painting by Hans Baluschek, 1907
ullstein bild 00715302

2 Blick von der Vergnügungsstätte „Tivoli“ am Kreuzberg (später Schultheiss-Brauerei)
auf die Hopfsche Bockbrauerei mit dem vorgelagerten Tempelhofer Feld, Gemälde
eines unbekannten Künstlers, o.J. (um 1850)
View of the Hopfsche Bockbrauerei brewery, with the Tempelhof Field in the foreground
from the “Tivoli” fairgrounds at the Kreuzberg (later to become the Schultheiss brewery)
painting by an unknown artist, undated (around 1850)
Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Berlins 55/1938

Bildunterschriften englische Inschriftenseite:
3 Mütter mit ihren Kindern auf dem Tempelhofer Feld, o.J. (um 1900)
Mothers with their children at Tempelhof Field, undated (around 1900)
ullstein bildlHaeckel Archiv 00039111

4 Drachensteigen auf dem Tempelhofer Feld , o.J. (um 1906)
Kite-flying at Tempelhof Field, undated (around 1906)
ullstein bild 00770093

5 Plan des ersten Flughafens und seiner Umgebung mit dem eingezeichneten neuen
Flughafen, 0.). (um 1938)
Der Volkspark grenzte im Westen unmittelbar an den ersten Flughafen Tempelhof. Er
fiel dem neuen Flugfeld zum Opfer, dessen elliptische Form für den Flugbetrieb nicht
erforderlich gewesen wäre.
Plan of the first airport and its surroundings, With a sketch of the new airport, undated
(around 1938)
In the west, the public park bordered directly onto the first Tempelhof Airport. lt fell
victim to the new airport, whose elliptical form would not have been necessary for air
traffic.
bpk 70136053

6 Rodelbahn im „Volkspark Tempelhofer Feld“, 1930
Toboggan run in Volkspark Tempelhofer Feld public park, 1930
Museum Neukölln


Geschaffen wurde der Geschichtspfad im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten, der Tempelhof Projekt GmbH und der Grün Berlin GmbH.
Konzeption, Textentwurf und Redaktion lagen beim Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. (Stefanie Endlich, Monica Geyler-von Bernus und Beate Rossié; http://www.bfgg.de). Gestaltet wurden die Tafeln von der Grafikerin Helga Lieser und die Übersetzung erfolgte durch Robin Benson und Donncha Mac Coittir.
Eine Vorstellung des Gesamtprojekts sowie einen Standortplan zum Download finden Sie auf der Website der Grün Berlin GmbH (https://www.tempelhoferfeld.de/entdecken-erleben/geschichtspfad/). Ebenfalls enthält die Website des Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V. Informationen zu dem Geschichtspfad (https://bfgg.de/informationspfad-zur-geschichte-des-tempelhofer-feldes/).

zurück