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Wittenauer Heilstätten

Oranienburger Straße 285

In den Wittenauer Heilstätten wurden 1933 - 1945
Tausende von Patienten zu Opfern
nationalsozialistischer Verbrechen.
Das Leben dieser Menschen galt als wertlos.
Sie wurden als fortpflanzungsunwürdig bezeichnet
und zwangssterilisiert.
Sie starben den gewalt-
samen Hungertod. Sie wurden in Tötungsanstalten
deportiert und dort mit Medikamenten vergiftet
oder in Gaskammern ermordet.
Diese Menschen waren Schutzbefohlene. Sie wurden
von jenen getötet, die sie schützen sollten.
Die Verbrechen an diesen wehrlosen Kranken
sind unsühnbar. Die Schuldigen sind bekannt.
Die Opfer sind unvergessen!

Von 1934 bis 1938 wurden 1.826 Patientinnen und Patienten nach nationalsozialistischen Urteilen von sogenannten "Erbgesundheitsgerichten" zwangsweise sterilisiert. In den Jahren 1942–1944 wurden 2.013 Patientinnen und Patienten von hier in die Anstalt Obrawalde zur Ermordung gebracht. Die Akten lagerten im Keller der Anstalt bis zu ihrer Wiederentdeckung durch die Psychologin Christina Härtel. In der heutigen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik gibt es eine permanente Ausstellung unter dem Titel "Totgeschwiegen" über die Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Bronzetafel wurde am Montag, dem 17.10.1994, durch Bezirksbürgermeister Detlef Dzembritzki, Gesundheitsstadträtin Marlies Wanjura und die Krankenhausleitung an der linken Seite des Pförtnerhauses enthüllt.

Auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof, der auf der anderen Seite des Geländes liegt und nach etwa 15 Minuten Fußweg erreichbar ist, arbeitet der Freundeskreis Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof an der Erhaltung der Friedhofsmauer und der Einrichtung eines Gedenkortes.

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