zurück zur Suche
Zwangsarbeitslager Hufeisensiedlung
Zwangsarbeitslager Hufeisensiedlung

Zwangsarbeitslager Hufeisensiedlung

Onkel-Bräsig-Straße 2

Auf diesem Gelände befand sich von 1941 bis 1945 ein Lager für
sowjetische und polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Die 18 Männer und Frauen wurden bei Bau- und Instandhaltungsarbeiten
in der Hufeisensiedlung zur Zwangsarbeit verpflichtet.

Rassismus und Missachtung der
Menschenwürde sind Verbrechen!

Diese Gedenktafel wurde von Bewohnerinnen und Bewohnern
der Hufeisensiedlung finanziert.
Berlin, 24. April 2023.

Die Gedenktafel aus milchigem Acrylglas in einem stabilen, blaugrauen Metallrahmen steht am Eingang des Fußwegs zur Fennpfuhl-Parkanlage Britz neben dem Gebäude Onkel-Bräsig-Str. 2. Die Enthüllung fand am 24. April 2023 im Beisein der Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Dr. Bahar Haghanipour, und der Neuköllner Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Karin Korte, statt. Die Gedenktafel verweist auf ein Areal, welches eine Unterkunft- und Abortbaracke in den Hausnummern 2-4 und einen Büroraum, zugleich die Postadresse des Lagers, in der Hausnummer 12, umfasste.

Eine temporäre Gedenktafel wurde bereits am 8. Mai 2021 durch die Initiative „Hufeisern gegen Rechts“ war mit Kabelbindern am Zaun vor dem Grundstück Onkel-Bräsig-Straße 6-8 befestigt. Die Initiative eröffnete zeitgleich zur Einweihung dieser Tafel die Freiluft-Ausstellung „Zwangsarbeit in der Hufeisensiedlung – eine verdrängte Geschichte“ am Platz der Hufeisentreppe, nähere Informationen sind der Begleitbroschüre (siehe Anhang) zu entnehmen.

Die Inschrift dieser Tafel lautete:

Hier befand sich von 1941 bis 1945 ein
Barackenlager für polnische und sowjetische
Zwangsarbeiter*innen.
Die 18 Männer und Frauen wurden zu
Bau- und Instandhaltungsarbeiten in
der Hufeisensiedlung eingesetzt.
Rassismus und Missachtung der
Menschenwürde sind Verbrechen!
Berlin, 8. Mai 2021
Anwohner*inneninitiative
Hufeisern gegen Rechts

Auf der Tafel befand sich mittig die skizzenhafte Darstellung einer Lagerbaracke, links und rechts neben dem Text waren Abzeichen abgebildet, mit denen Zwangsarbeitende aus Polen und der Sowjetunion von den Nationalsozialisten markiert worden sind. Auf der aktuellen Tafel befindet sich an gleicher Stelle die Zeichnung einer Gruppe von Menschen.

Die Gedenktafel wurde um den 8. Februar 2024 gewaltsam entfernt und entwendet. In der Woche zuvor gab es bereits einen erfolglosen Versuch, die Tafel zu entfernen. Bis zu der gesicherten Erneuerung der Tafel wurde eine provisporische Holztafel angebracht.

In einer Pressemitteilung vom 9. Februar 2024 (https://www.hufeiserngegenrechts.de/#2024-02-09-Presseeklaerung_Gedenktafel) berichtet die Anwohner*inneninitiative Hufeisern gegen Rechts von dem Vorfall. Sie gehe davon aus, dass „der/die Täter aus dem Umfeld der rechtsextremistischen Partei ‚Der III. Weg‘ stammen. In den letzten Wochen waren einzelne Vertreter dieser Partei in der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung unterwegs und haben sowohl Flugblätter in die Briefkästen geworfen als auch Aufkleber und Nazisymbole im näheren Umfeld der Gedenktafel angebracht. Letztere wurden umgehend von unseren Mitgliedern entfernt bzw. unkenntlich gemacht und zur Anzeige gebracht.“

Am späten Vormittag des 9. März 2024 wurde eine neue Tafel gleichen Inhalts enthüllt. Bei der Veranstaltung sprachen Bahar Haghanipour, Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses, Karin Korte, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport und Roland Borchers vom Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

zurück