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Zwangsarbeiterlager (Historischer Ort Krumpuhler Weg)
Zwangsarbeiterlager (Historischer Ort Krumpuhler Weg)
Zwangsarbeiterlager (Historischer Ort Krumpuhler Weg)
Zwangsarbeiterlager (Historischer Ort Krumpuhler Weg)
Zwangsarbeiterlager (Historischer Ort Krumpuhler Weg)

Zwangsarbeiterlager (Historischer Ort Krumpuhler Weg)

Krumpuhler Weg

Von 1942 bis 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
Erbaut im Zuge der “Lagerbauaktion 1942" zählte es mit rund
1.500 Männern und Frauen zu den großen Lagern in Berlin:
sogenannte Ostarbeiter (Russen, Weißrussen, Ukrainer),
Franzosen und italienische Militärinternierte, die überwiegend
im Tegeler Rüstungsbetrieb Alkett-Maget arbeiten mussten.

Die genannte Firma Alkett-Maget steht als Abkürzung für Altmärkische Kettenwerke sowie Maschinen und Gerätebau Tegel, damalige Tochterunternehmen von Rheinmetall-Borsig.
Die Inschrift befindet sich an der Frontseite eines großen rechteckigen grauen Betonblocks. Er befindet sich rechts neben dem Weg gegenüber einer  Art “Zugangstor” links vom Weg. Oben auf dem Block ist der Plan des Zwangsarbeiterlagers eingetragen.
Auf dem oberen Querbalken des “Tores” steht:
Historischer Ort Krumpuhler Weg
1942-1945 Lager für Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen
1955-1996 Gartenarbeitsschule mit Botanischem Garten  
1992 Baudenkmal 1996 Gartendenkmal


An der rechten Schmalseite befindet sich oben ein Lageplan des Areals. Darunter steht:
vor 1932
Bauernheide
1932-1942
Grünfläche der
Siedlung Waldidyll
1942-1945
Zwangsarbeiterlager
1945
Schulplanung
1947-1955
Volksschule
1952-1971
Mädchenerziehungsheim
1955-1996
Gartenarbeitsschule
1957
Evangelische
Philippuskirche
1988
Kindertagesstätte
1992
Baudenkmal
1996
Gartendenkmal
1996
Verein Umwelt
Bildung Sozialarbeit
2008
Bau einer Wohnanlage
2009
Einrichtung des
Historischen Ortes


Hinter dem grauen Block ist ein weiterer parallel zum Weg stehender etwas wie eine Bank wirkender Block mit der Inschrift auf der Schmalseite:
16. November 1955
Ostbaumpflanzung in der
Gartenarbeitsschule


Oben befindet sich rechts ein Plan der Gartenarbeitsschule. Links daneben steht:
Nach dem zweiten Weltkrieg zog eine Volksschule in die
Baracken ein. 1955 entstand unter Federführung eines
Biologielehrers eine Gartenarbeitsschule mit Schülerarbeits-
gärten nach den pädagogischen Grundsätzen von Cornel Schmitt
und Artur Weisshuhn. Der bis 1996 bestehende Schulgarten
wurde im gleichen Jahr als Gartendenkmal unter Schutz gestellt.


Am 6.4.2016 wurde in einer bestehenden Baracke des Lagers ein Museum “als Ort der Information über das ehemalige Zwangsarbeiterlager” eröffnet. Es “kann von Schulklassen als Geschichtslabor und für Workshops genutzt werden. Gleichzeitig können interessierte Besucher das Museum im Rahmen von Führungen oder Veranstaltungen besuchen.” (Pressemitteilung des Bezirks Nr. 7293 vom 29.3.2016) “Die Geschichte dieses Zwangsarbeiterlagers ist nahezu lückenlos dokumentiert und stellt damit berlinweit eine Besonderheit dar” (ebd.), zumal es neben dem "Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit" in Schöneweide das einzige von den Gebäuden her erhaltene Zwangsarbeiterlager in Berlin ist.

Der Zugang zu dem “Historischen Ort” befindet sich in der Verlängerung des Krumpuhler Wegs zwischen Billerbecker Weg 123 und 125, südlich der Bernauer Straße (Tegel). Die Gestaltung übernahmen Anita Meier und Roswitha Baumeister (denktafeln e.V.).

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