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Zwangsarbeit in Kreuzberg-Friedrichshain

Hornstraße 5

Hornstraße 5
In diesem Haus war früher die Bäckerei
Heinrich ansässig. Sie beschäftigte 1944
eine Zwangsarbeiterin und einen Zwangs-
arbeiter, die auch hier wohnten. Nach
Erklärung des »Totalen Krieges« 1944
durch Goebbels wurden immer mehr Män-
ner zur Wehrmacht oder zum Volkssturm
eingezogen. Kleine Handwerksbetriebe und
Geschäfte wie Schlossereien, Glasereien,
Dachdeckereien, Melkereien, Kohlenhand-
lungen und Gas- und Wasserinstallateure
verloren ihre letzten Mitarbeiter. In Kreuz-
berg lassen sich 13 Betriebe nachweisen,
die bis zu 3 Zwangsarbeiter anforderten.
Meist wurden die Menschen im Laden
oder in der Werkstatt untergebracht.

Die Edelstahltafel war an der Fassade des Wohnhauses befestigt. Sie gehörte zu einem 2002 vom Kreuzberg Museum und dem Stadtteilmuseum Friedrichshain gemeinsam durchgeführten Projekt „Zwangsarbeit in Friedrichshain und Kreuzberg 1938-1945". In diesem Rahmen gab es im Heimatmuseum Friedrichshain eine Ausstellung und es wurden an insgesamt 50 Standorten gleichartig gestaltete Gedenktafeln angebracht. Sie boten in einem von rechts oben nach links unten verlaufenden Streifen Informationen zum Standort und waren in vielen Fällen mit Dokumenten oder Fotos hinterlegt. Von diesen Tafeln waren im Frühjahr 2012 noch sechs auffindbar sowie eine weitere am Blücherplatz durch ein älteres Foto belegt. Diese sieben Tafeln sind in diesem Internetauftritt aufgeführt. Die Aussagen der anderen 43 Tafeln kann man in der zeitgleich mit der Ausstellung erschienenen gleichnamigen viersprachigen (deutsch, polnisch, russisch, englisch) Broschüre nachlesen, die (2012) noch über das Bezirksmuseum Friedrichshain Kreuzberg erhältlich war.
Die Tafel Hornstraße ist inzwischen (Anfang 2015) abgenommen worden und befindet sich im Museum Friedrichshain-Kreuzberg.

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