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Zwangsarbeiterlager der Hans Uebel Metallwarenfabrik

Graefestraße 47

Graefestraße 47
(früher Nr. 44)
Auf diese Grundstück standen im
Zweiten Weltkrieg das Zweigwerk der
Hans Uebel Metallwarenfabrik und der
Firmensitz nebst dazugehöriger Zwangs-
arbeiterunterkunft der Firma Heizluftan-
lagen GmbH.
Die Hans Uebel Metallwarenfabrik war
seit 1940 eingetragener Wehrwirtschafts-
betrieb und stellte Teile für Luftwaffen-
geräte und kleinkalibrige Munition her.
Sch., der im Betrieb für das Personal zu-
ständig war, stockte die Mitarbeiterzahl
illegal durch geflohene französische Kriegs-
gefangene auf. Einer der Männer jedoch
fiel der Polizei auf dem Weg in seine
Heimat durch seinen ungültigen Pass auf
und die Gestapo wurde auf die Metall-
warenfabrik aufmerksam. Sie führte eine
Inspektion durch, bei der auch andere
Kriegsgefangene enttarnt wurden. Was
mit ihnen und mit Sch. passierte, ist
nicht bekannt.

Die Edelstahltafel ist an einer Betonwand gegenüber der Eingangstür des jetzigen Wohnhauses befestigt. Sie gehörte zu einem 2002 vom Kreuzberg Museum und dem Stadtteilmuseum Friedrichshain gemeinsam durchgeführten Projekt „Zwangsarbeit in Friedrichshain und Kreuzberg 1938-1945". In diesem Rahmen gab es im Heimatmuseum Friedrichshain eine Ausstellung und es wurden an insgesamt 50 Standorten gleichartig gestaltete Gedenktafeln angebracht. Sie boten in einem von rechts oben nach links unten verlaufenden Streifen Informationen zum Standort und waren in vielen Fällen mit Dokumenten oder Fotos hinterlegt. Von diesen Tafeln waren im Frühjahr 2012 noch sechs auffindbar sowie eine weitere am Blücherplatz durch ein älteres Foto belegt. Diese sieben Tafeln sind in diesem Internetauftritt aufgeführt. Die Aussagen der anderen 43 Tafeln kann man in der zeitgleich mit der Ausstellung erschienenen gleichnamigen viersprachigen (deutsch, polnisch, russisch, englisch) Broschüre nachlesen, die (2012) noch über das Bezirksmuseum Friedrichshain Kreuzberg erhältlich ist.

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