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Wolfgang Szepansky
Wolfgang Szepansky
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Wolfgang Szepansky

Wolfgang Szepansky

Berlin 9.10.1910 - Berlin 23.8.2008

Methfesselstraße 42

Zur Erinnerung an
Wolfgang Szepansky
9. Oktober 1910 - 23. August 2008
An die Mauer der damaligen Schultheiß-Brauerei schrieb
Wolfgang Szepansky, Malergeselle und Mitglied des Kommu-
nistischen Jugendverbands am 11. August 1933: „Nieder mit
Hitler! KPD lebt! Rot Front!” Er wurde gefasst. Das KZ Columbiahaus, Exil
in Holland, Internierungslager, Gefängnis und das KZ Sachsenhausen
waren seine weiteren Stationen bis zur Befreiung 1945. Befreit zum
Leben wurde er Zeichenlehrer, bekam jedoch Anfang der fünfziger
Jahre im Zuge des Kalten Krieges in West-Berlin Berufsverbot.
Er spielte Theater, sang, dichtete und malte Bilder gegen Not, Unter-
drückung und Krieg. In Schulen berichtete er über sein Leben und den
Kampf gegen den Nationalsozialismus und führte die Jugend zu Stätten
der Unterdrückung und des Widerstands. Für sein Engagement wurde
er 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sein Leben lang
trat er mit all seiner Kraft für Frieden und Verständigung ein.

Am 2.11.2019 wurde die fünfte Tafel, nun zusätzlich mit einem Rahmen versehen, eingeweiht, nachdem auch die vierte Tafel aus stabilem Acrylglas und wie schon die dritte Tafel in das Backsteinmauerwerk eingelassen, der Zerstörungswut nicht standhielt. Enthüllt wurde die vierte Tafel am 7.10.2017. So wie jetzt waren auch hier links neben dem Namen und am Anfang der Inschrift ein Foto des Geehrten einmontiert. Im Kopf rechts oben auf der Tafel befinden sich nebeneinander die Signets des Aktiven Museums und der VVN-BdA, die beide von Anfang an für die Anbringung der Tafel gesorgt haben, sowie seit der dritten Tafel auch das Wappen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, der sich über das lokale Museum für die Erneuerungen einbrachte. An der linken Kante zeig(t)en alle Tafeln einen gelben Seitenstreifen und auch inhaltlich sind (waren) alle identisch. Seit der dritten Tafel gibt es im oberen Textteil eine marginale Änderung beim Zeilenumbruch.
Die Gedenktafeln wurden vom Verein Aktives Museum realisiert, die Gestaltung übernahm Petra Müller (museumsfreunde).

Die erste Tafel aus Acrylglas wurde in Anwesenheit der Tochter des Geehrten, Regina Szepansky, und mehr als 100 Teilnehmenden am 11.8.2012 enthüllt. Sie trug in der letzten Zeile allein das Anbringungsdatum: 11. August 2012. Bei der zweiten Tafel stand als letzte Zeile: Angebracht am 11. August 2012 | Zerstört im Februar 2015 | Erneuert am 2. Mai 2015, und bei der dritten Tafel: Angebracht am 11. August 2012 | Zerstört im Februar 2015 | Erneuert am 2. Mai 2015 | Entwendet im August 2015 | Erneuert am 9. Oktober 2016. Ab der vierten Tafel wurde auf entsprechende Angaben verzichtet.

Die erste Tafel wurde Mitte Februar 2015 mit brutaler Gewalt zerstört. Die zweite Tafel war aus Metall mit eingebrannter Inschrift und wurde am 2.5.2015 wiederum in Anwesenheit von ca. 100 Gästen enthüllt. Es sprachen die Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe und Regina Szepansky. Für eine musikalische Umrahmung sorgte der Hans-Beimler-Chor. Diese Tafel wurde im August 2015 von Unbekannten gestohlen. Die dritte Tafel wurde am 9.10.2016 enthüllt und im Februar 2017 zerstört. In allen Fällen der Zerstörung bzw. Entwendung ist ein rechtsradikaler Hintergrund bei dem oder den Täter(n) nicht auszuschließen.

Die Geschichte von der Idee bis zur Anbringung der (ersten) Tafel schilderte Christine Kühnl-Sager im Mitgliederrundbrief 68 des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. (Januar 2013), S. 16-17.

Beigesetzt wurde Wolfgang Szepansky auf dem Kirchhof Mariendorf II, Friedenstraße 12-14.

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