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Widerstandskämpferinnen und -kämpfer gegen den Nationalsozialismus
Widerstandskämpferinnen und -kämpfer gegen den Nationalsozialismus

Widerstandskämpferinnen und -kämpfer gegen den Nationalsozialismus

Koppenstraße

Gerda Boenke 12.10.1913 10.11.1944
Herbert Häberlein
12.9.1918 7.10.1942
Alfred Jung 13.6.1908 4.12.1944
Ernst Perzel 19.9.1890 19.4.1944
Albert Reuschler
21.11.1893 8.5.1944
Gustav Staats 13.2.1911 15.12.1944
Emmerich Schaper
4.8.1920 23.11.1942
Sie wurden ermordet

Die Inschrift auf der Nordseite war Mitte März 1992 abgeschliffen. Sie lautete: Dem Gedenken an die
heldenhaften
Widerstandskämpfer
gegen faschistische
Barbarei
Ihr Vermächtnis
hat sich erfüllt
in der sozialistischen
Deutschen
Demokratischen
Republik

An der Ost- und an der Westseite sind auf der Spitze stehende, steinerne rote Dreiecke (als Symbol der politischen Häftlinge in nationalsozialistischen Konzentrationslagern) aufgesetzt.
Die erste (und einzige) Gedenkstele für Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (Gestaltung Werner Richter), die in den umliegenden Straßen wohnten bzw. arbeiteten, wurde am 29.5.1975 enthüllt. Die Häuser wurden im Zuge der Neugestaltung des Gebiets abgerissen, vorhandene Gedenktafeln abgenommen. Die Berliner Zeitung berichtete am 30.5.1975 (S. 8) unter der Überschrift „Erste Gedenkstele der Hauptstadt in Friedrichshain enthüllt", dass am gestrigen Mittag der Friedrichshainer Bezirksbürgermeister Hans Höding die Stele einweihte. „Am Standort Koppen- Ecke Singerstraße versammelten sich mehr als 200 ehemalige Widerstandskämpfer und ihre Angehörigen sowie Pioniere und FDJler der benachbarten Schulen. Zur Bewahrung der revolutionären Traditionen waren nach 1945 in Häusern, wo ermordete Widerstandskämpfer gewohnt oder gearbeitet hatten, Gedenktafeln angebracht worden. Nun werden Gedenkstelen in den Gebieten errichtet, wo alte Wohnhäuser Neubauvierteln weichen mußten."

Gerda Boenke arbeitete bei der Werkzeugmaschinenfabrik Kärger (DDR: VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik), Krautstraße 52. Sie äußerte gegenüber Arbeitskolleginnen ihr Bedauern über das misslungene Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944. Nach einer Denunziation wurde sie verhaftet und hingerichtet. An den Außenwänden des schwer kriegsbeschädigten Gewerbehofs und Wohnhauses war im März 1992 eine angeblich vorhandene Tafel nicht auffindbar. Es existiert jedoch bei der Stiftung Stadtmuseum eine kleine Tafel von ihrem einstigen Wohnhaus. 

Herbert Häber­lein wohnte in der Rüders­dorfer Stra­ße 8 (bis zum Abriß des Hauses gab es dort eine Ta­fel). Er machte auch als Soldat aus seiner antinazistischen Hal­tung kein Hehl. Dafür wurde er von einem Militärgericht zum Tode verurteilt und erschossen.

Al­fred Jung (Berlin 13.6.1908 - Brandenburg 4.12.1944), der zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow gehörte, wohnte in der Frucht­straße 69 (DDR: Straße der Pari­ser Kom­mune), nach anderen auch Brauner Weg 11 (Singerstraße).

Ernst Perzel wohnte am Küstriner Platz 9.

Der Arbeiter Albert Reuschler wohnte Müncheberger Straße 32 (und nicht wie bei Maur angegeben Lange Straße 93). Eine abgenommene Gedenktafel für ihn vom abgerissenen Wohnhaus wurde schon um 1966 als „nicht auffindbar" bezeichnet.

Gu­stav Staats wohnte in der Fried­richsfel­der Straße 40 (die Straße exi­stiert nicht mehr; dort war eben­falls bis zum Abriß eine Tafel angebracht). Staats schrieb auch noch als Sol­dat Ge­dichte, die "als staatsfeindlich angesehen wurden". Er wurde deshalb im Juli 1943 verhaftet und auf dem Gelände der Kaserne Ruhleben (Murellenschlucht) erschos­sen.

Emme­rich Scha­per wohn­te in der Andre­ass­traße 64. 

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