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[Tafel entfernt]

Fritz Beuthke - Walter Hübner - Artur Janz - Paul Richter

Flohrstraße

Text unbekannt

Eine „schlichte Gedenktafel” „im Speisesaal der Wittenauer Maschinenfabrik” erinnerte an vier Widerstandskämpfer, berichtete das „Neue Deutschland” am 14.12.1946 unter der Überschrift „Helden des illegalen Kampfes”. Ihre Namen lauteten:

Friedrich (Fritz) Beuthke (Berlin 19.6.1906 - KZ Sachsenhausen 10.8.1943)

Walter Hübner (Gnesen/Provinz Posen [Gniezno/Polen]  30.9.1909 - ?)

Artur Janz (Bromberg/Provinz Posen [Bydgoszcz/Polen]  25.12.1887 - Anfang 1942)

Paul Richter (Eisleben14.2.1885 - Brandenburg 26.2.1945).

Alle vier begannen ihre Arbeit in der Fabrik in den 30er-Jahren und waren im kommunistischen Widerstand aktiv.


Friedrich (Fritz) Beuthke wurde Anfang Juni 1943 inhaftiert, nachdem ihn sein Bruder Ernst leichtsinnigerweise (oder aus Verzweiflung über die eigene Situation?) aufgesucht hatte. Dieser war aus Nazi-Deutschland in die Sowjetunion emigriert und im Auftrag für sie mit dem Fallschirm bei Berlin abgesprungen. Der Besuch wurde bemerkt und denunziert. Die ganze Familie Beuthke kam ins KZ und wurde dort ermordet. Seit dem 7.6.2013 gibt es an der Quäkerstraße 28, dem ungefähren Wohnort der Familie in der damaligen Kolonie Gartenfreunde, sechs Stolpersteine für Anna Beuthke (1883 - KZ Sachsenhausen 11.8.1943), Charlotte Beuthke (6.6.1909 - KZ Sachsenhausen 11.8.1943), Ernst Beuthke ([Berlin-]Wilmersdorf 3.3.1903 - KZ Sachsenhausen 10.8.1943), Friedrich Beuthke s.o., Richard Beuthke (Berlin 4.7.1880 - KZ Sachsenhausen 10.8.1943) und Walter Beuthke (Berlin 22.6.1904 - KZ Sachsenhausen 10.8.1943). Den Stolpersteinen zufolge entging Charlotte Beuthke nicht, wie das Neue Deutschland schrieb „als einziges Mitglied der Familie ... diesem Rachegemetzel”.


Walter Hübner fand im Widerstand „Anschluß an Gesinnungsgenossen. Wenige Tage vor Vollendung seines 30. Lebensjahres fiel er der Gestapo in die Hände. In einem Steinbruch mußte er unmenschlich arbeiten. Auf welche Weise er starb, wurde niemals bekannt. Die amtliche Mitteilung verlautbarte in lapidarer Kürze: ‘An Herzschwäche verstorben.’”


Artur Janz wurde „der 16. Juni 1941 ... zum Verhängnis. An diesem Tage nahm ihn die Gestapo fest. Er wurde zu einer längeren Gefängnisstrafe verurteilt. Sieben Monate nach seiner Inhaftierung indessen erhielt seine Frau die Mitteilung, daß er an ‘Herzschwäche verstorben’ (!) sei.”


Paul Richter „nahm Kontakt mit der Widerstandsgruppe Saefkow auf, die in ihm einen treuen Verbindungsmann gewonnen hatte. Im Sommer 1941 erfolgte die Verhaftung Richters. Die Gestapo, die selbst ihrer Sache nicht sicher war, aber hoffte, seinen eventuellen Verbindungen auf die Spur zu kommen, ließ ihn vorübergehend frei. Im Juli 1944 wurde er indessen erneut in Haft gesetzt. Sieben Monate später endete sein Leben unter dem Fallbeil.”


Was genau auf der Tafel stand und was aus ihr geworden ist, konnte bisher nicht ermittelt werden.

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