zurück zur Suche

Widerstand gegen den Nationalsozialismus im ehemaligen Askania-Werk

Großbeerenstraße 2

Askania (Firmensymbol)
Hier im ehemaligen Askania-Werk
Mariendorf haben 50 namentlich bekannte
Männer und Frauen als
Arbeiter und Angestellte
Widerstand gegen die Nazidiktatur,
gegen Krieg und Rüstungsproduktion
geleistet und Solidarität mit
ausländischen Zwangsarbeitern geübt.

Den Widerstand haben 7 Mitstreiter
mit dem Leben bezahlt.

(Rechts daneben:)
“Die Freiheit, sie ist das Erntegut.” Aus einem Brief von Karl Ladé aus der Todeszelle

(Fünf Fotos, sieben Personen, v.l.n.r.)
Paul Hirsch
Werkzeugmacher
25.10.1907-21.8.1945

Paul Junius
Maschinenschlosser
10.7.1901-4.12.1944

Karl Ladé
Konstrukteur
25.11.1909-8.1.1945

Kurt Rühlmann
Technischer Angestellter
26.4.1903-8.1.1945

Stanislaus Szczygielski
Metallsortierer
26.9.1902-8.1.1945

Hermann Wolff
Vermessungstechniker
29.6.1906-März 1945

Walter Zimmermann
Feinmechaniker
8.2.1910-8.1.1945

Die illegale betriebliche Widerstandsarbeit bei Askania bestand darin, mit Flugblättern Informationen über den
tatsächlichen Kriegsverlauf in Umlauf zu setzen, Sabotageakte zu realisieren, Geld und Lebensmittel zu sammeln
sowie Quartiere für illegal Lebende zu organisieren.

Unten steht in zwei Zeilen:
Stifter des Gedenkzeichens Initiative zur Erinnerung an den Arbeiterwiderstand gegen das NS-Regime | Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg | IG Metall Berlin |
Kreisverband Tempelhof-Schöneberg im DGB | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin | Berliner VVN/BdA | NaturFreunde Berlin | ASKANIA AG Berlin Uhrenmanufaktur


Die großflächige Edelstahltafel ist auf einem Betonsockel vor der ehemaligen Traansformatorenstation befestigt. Enthüllt wurde sie von Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler ohne Beteiligung der Öffentlichkeit wegen der Corona-Pandemie. In der Pressemitteilung des Bezirksamts vom 6.8.2021 hieß es u.a.: “Die ursprüngliche Ausstellungstafel wurde bereits September 2014 durch die Initiativgruppe “Gedenken Arbeitswiderstand” initiiert und realisiert. Im Laufe der Zeit wies diese Tafel Roststellen auf. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg beauftragte den Hersteller, die beschädigte Tafel gegen ein neues Exemplar zu ersetzen. Am 22. Juni 2021 wurde die neue Tafel am alten Standort in der Großbeerenstraße wieder angebracht.”

Paul Hirsch gelang die Flucht auf dem Transport zu seinem Prozess und flüchtete in Richtung Osten. In der “Berliner Woche” stand am 17.8.2020: “Was dann passierte, gilt als nicht geklärt: Entweder griff ihn eine Wehrmachtsstreife in Schlesien auf und schickte ihn an die Ostfront oder er ging freiwillig in russische Kriegsgefangenschaft. Er starb in einem sowjetischen Lazarett an der Folge der Verletzungen, die ihm die Gestapo in der Haft zugefügt hatte.” Nach anderen Berichten starb er in einem Lager in Kasachstan.

Hermann Wolff wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und am 22.2.1945 aus Brandenburg in die Haftanstalt Ichtershausen überführt. Dort endet seine Lebensspur.

zurück