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Tsingtao-Pavillon

Tsingtao-Pavillon

Eisenacher Straße 99

Kurze Vorstellung des Tsingtao-Pavillons
Im Jahre 1903 gründete der deutsche Kaufmann Landmann und sein Partner die
„Germania-Brauerei Aktiengesellschaft, Tsingtao” in Tsingtao China. 100 Jahre
später wurde aus dieser „Biersaat” ein riesiger Baum - die heutige Tsingtao Bier
Aktiengesellschaft China.
Der „Tsingtao Pavillon” ist ein Geschenk für den Garten des wiedergewonnenen
Mondes in Berlin anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Tsingtao Brauerei.
Er ist ein typischer chinesischer Pavillon mit einem doppelten Dach. Er entspricht
der Form und Konstruktion des „Huilan-Pavillons” auf dem Zhanqiao-Steg in
Tsingtao - auch das Markenzeichen des Tsingtao Biers - in verkleinerter Version.
Der Pavillon ist 6,5 m hoch.
Der "Tsingtao Pavillon” befindet sich im Garten des wiedergewonnenen Mondes.
Er symbolisiert nicht nur die Entwicklung der traditionellen Bierkunst beider
Länder, sondern auch die ständige Vertiefung und das Wachsen der
Freundschaft beider Völker.
15. August 2003

Die Stadt Qingdao gehörte von 1898 bis 1919 der deutschen Kolonie Kiautschou an und fungierte unter dem Namen Tsingtau als deren Hauptstadt. China galt im Deutschen Kaiserreich als wichtigstes außereuropäisches Handelsgebiet. Durch die Errichtung einer Kolonie wollte das Reich seinen Einflussbereich ausdehnen und einen dauerhaften Flotten- und Handelsstützpunkt an der chinesischen Küste errichten. Nach der Besetzung des Fischerdorfes Tsingtau 1897 durch das III. Seebatallion der die Kaiserliche Marine wurde die Region durch das Reichsmarineamt verwaltet. Die Kolonie Kiautschou galt als sog. "Musterkolonie", da der Kolonialmacht der Aufbau einer intakten Infrastruktur und eines deutschen Kulturlebens gelang. Die Bedürfnisse und das Wohlergehen der einheimischen und unterdrückten Bevölkerung wurde bei dieser Kategorisierung nicht berücksichtigt, ihre Kultur systematisch verdrängt und zerstört. Dies führte teilweise zu erheblichem Widerstand seitens der chinesischen Bevölkerung, unter anderem während des sog. "Boxeraufstandes" von 1899-1901 gegen die imperialistischen sog. Vereinigten Acht Staaten (Japan, Russland, Königreich Italien, Vereinigte Staaten, Frankreich, Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Vereinigtes Königreich). Da Kiautschou als Handelskolonie konzipiert wurde, ließen sich in Tsingtau viele deutsche Unternehmen nieder, die im Exportgeschäft tätig waren, darunter auch die Germania-Brauerei, die 1903 eine örtliche Brauerei gründete und hier das sog. "Tsingtao"-Bier herstellte und vertrieb. Auch als das Deutsche Reich im Zuge des Versailler Vertrages seine Kolonien abtreten musste, bestand der Betrieb fort. Heute exportiert die Tsingtao-Brauerei in über 50 Staaten und ist die zweitgrößte Brauerei Chinas.

Die Messingtafel mit deutscher und chinesischer Inschrift wurde zum 100jährigen Jubiläum der Tsingtao Brauerei am Pavillon im Chinesischen Garten des Erholungsparks Marzahn befestigt.

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