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Straßenbahnbetriebshof Niederschönhausen

Straßenbahnbetriebshof Niederschönhausen

Dietzgenstraße 100

Straßenbahnbetriebshof
Niederschönhausen der BVG
Als Bahnhof III der Großen Berliner Straßenbahn wurde
der Betriebshof an der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute
Dietzgenstraße)/Ecke Schillerstraße für den elektrischen
Betrieb am 26. Mai 1901 eröffnet. Er bot Platz für
190 Trieb- und Beiwagen. Zu dem Gebäudeensemble
gehörte neben der Fahrzeughalle mit Werkstatt und
den Gleisen 1-19 auch ein Verwaltungsgebäude mit
Wohnungen für den Leiter des Betriebshofes und den
Oberschlosser. Bereits seit 1892 existierte eine
Pferdebahnlinie vom Berliner Rathaus bis zum heutigen
Ossietzkyplatz. Mit der Errichtung des neuen Betriebs-
hofs wurde zugleich das Streckennetz erweitert.
Im Jahr 1924 erhielt der Straßenbahnbetriebshof
einen Werkstattanbau, entworfen von dem Architekten
Jean Krämer (1886–1943). In unmittelbarer Nachbar-
schaft zum Betriebsgelände entstand bis 1930 an der
Schillerstraße 23-37 eine Wohnsiedlung für Straßen-
bahner.
Nach Beseitigung der Kriegsschäden war der Betriebshof
nach 1945 bis zum 1. November 1990 für die Linien im
Berliner Norden zuständig. In den Folgejahren diente er
bis 2015 vorwiegend zur Unterbringung von historischen
Fahrzeugen der BVG.

Zwischen der Überschrift und dem Haupttext befindet sich die
Ansicht des Straßenbahnbetriebshofs Niederschönhausen,
im Hintergrund die Wagenhalle, 1914


Links neben und unter dem Text sind weitere fünf Fotos mit folgenden Bildunterschriften (v. o. n. u.):

Verwaltungsgebäude des Bahnhofs III der Großen Berliner Straßenbahn
in Niederschönhausen, um 1910

Wagenhalle mit dem vom Architekten Jean Krämer entworfenen Anbau aus der
Vogelperspektive, um 1925

Um ein einheitliches Aussehen zu erreichen, wurde mit der Erweiterung der Anlage
der ursprünglich vorhandene Ziergiebel auf der Wagenhalle abgetragen.

Einweihung des Gefallenendenkmals auf dem Gelände des Straßenbahnbetriebs-
hofs Niederschönhausen am 25. Mai 1920

Am 25. Mai 1920 wurde auf dem Gelände des Straßenbahnbetriebshofs Niederschön-
hausen ein Denkmal für 65 namentlich bekannte Betriebsangehörige errichtet, die
im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen waren. Anfang der 1970er Jahre wurde
das Denkmal demontiert und die Tafel mit der Inschrift entfernt. Der Sockel sowie
weitere Teile des Denkmals befinden sich heute wieder auf dem Geländes des
Betriebshofs.

Innenansicht der Wagenhalle mit Dreigelenk-Dachtragewerk, um 1930

Die sozialistische Brigade Geschwister Scholl im Sondereinsatz am
1. August 1967 anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens der Gesellschaft für
Deutsch-Sowjetische Freundschaft

Angebracht ist die langgestreckte Tafel am Zaun des Betriebsgeländes in der Dietzgenstraße.
Zur Enthüllung am 3.11.2020 sprachen der Bezirksbürgermeister Sören Benn, der BVG-Bereichsleiter Straßenbahn Rico Gast, und Reinhard Demps, Freundeskreis der Chronik Pankow e. V.
 

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