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Opfer des Nationalsozialismus aus Wilhelmsruh

Opfer des Nationalsozialismus aus Wilhelmsruh

Hauptstraße 34-38

(Vorderseite)
(roter KZ-Winkel)
DEN
OPFERN
DES
FASCHISMUS
(Rückseite)
WIR GEDENKEN
DER ERMORDETEN
AUS WILHELMSRUH
Willi Hielscher
18.10.1904 - 8.1.1945
Cäsar Horn
18.5.1914 - 19.3.1945
Karl Müller
1.1.1904 - 21.3.1945
Kurt Müller
2.2.1903 - 26.6.1944
Anna Reinicke
22.1.1903 - 27.1.1945
Ernst Rexin
1.12.1883 - 6.11.1943
Wilhelm Schmidt
5.12.1895 - 27.11.1944
Fritz Wöhrer
4.8.1901 - 12.5.1944

Der Gedenkstein ist zusammengegefügt aus zwei Granitblöcken. Er steht in der Mitte der Grünanlage zwischen Schillerstraße und Goethestraße. Ein Vorgängerstein trug die Inschrift:
(Vorderseite)
(roter KZ-Winkel mit darübergesetzten Buchstaben VVN)
DEN
OPFERN
DES
FASCHISMUS
(Rückseite)
WIR GEDENKEN
DER
OPFER
AUS
WILHELMSRUH
WILLI HIELSCHER
geb. 18.10.04, hingerichtet 8.1.45, Brandenburg
CÄCAR[!] HORN
geb. 18.5.14, hingerichtet 19.3.45, Brandenburg
WILHELM SCHMIDT
geb. 5.12.95, hingerichtet 27.11.44, Brandenburg
ERNST REXIN
geb. 1.12.83 (Moorsoldat) gestorben 6.11.43
FRITZ WÖHRER
geb. 4.8.01, im Arbeitslager gestorben 27.11.44[!]
KARL MÜLLER
geb. 1.1.04, im Gefängnis gestorben 21.3.45
KURT MÜLLER
geb. 29.9.02[!], im Gefängnis gestorben 7.10.36[!]
ANNA REINICKE
gb. 22.1.03, Ravensbrück, gestorben 27.1.45

Abgebildet ist der 1949 aufgestellte Stein (Bildhauer Erwin Damerow) in Helene Roggenbruck, Antifaschistischer Widerstand - Befreiung - Neubeginn, Berlin (Ost) 1986, S. 65 und S. 74.
Willi (Willy) Hielscher (s.d.)
Cäsar Horn (s.d.)
Karl Müller (s.d.)
Kurt Müller (Berlin 29.4.1902 - Berlin 7.10.1936) Seit 1920 war der gelernte Dreher Mitglied der KPD, für die er als Auslieferfahrer tätig war. Ab 1933 war er für die illegale Partei Stadtteilleiter in Wilhelmsruh. Seine Wohnung (Keplerstraße 4 [Niederschönhausen], heute Heegermühler Weg 14) diente als Anlieferungsstelle für Untergrundmaterial. Er wurde am 27.9.1936 festgenommen und starb unter ungeklärten Umständen in der Untersuchungshaft. Auf dem alten Stein sind seine Lebensdaten fast richtig angegeben gewesen. Auf dem heutigen Stein liegt bei den Daten eine Verwechslung mit einem Namensvetter, dem Halbbruder von Ilse Stöbe, vor (so auch bei Hans Maur, Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Pankow, S. 39).
Anna Reinicke. (s.d.)
Ernst Rexin (1.12.1883 - Emslandlager 6.11.1943) Der Monteur war Mitglied der USPD, später der KPD und in der Mieterbewegung aktiv. Er kam in einem der Moorlager im Emsland ums Leben. Da er bis 1943 mit der Anschrift in Wilhelmsruh, Prinz-Heinrich-Straße 36 (heute Hielscherstraße) im Adressbuch steht, wird dort wahrscheinlich nach seiner Inhaftierung weiter seine Frau gewohnt haben.
Wilhelm Schmidt (Berlin 5.12.1895- Brandenburg-Görden 27.11.1944) Der Schlosser war seit 1932 Mitglied der KPD und arbeitete in den Teves-Werken in Wittenau. In der Illegalität schloss sich der Widerstandsgruppe um Anton Saefkow an, wurde am 10.8.1944 verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Seine letzte Anschrift lautete Berlin-Schönholz, Kolonie Schönholz, Bahnsteg 4/5.
Fritz Wöhrer (s.d.) Auf dem ersten Stein war ein falsches Todesdatum angegeben.

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