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Max Josef Metzger
Max Josef Metzger
Max Josef Metzger

Max Josef Metzger

Schopfheim 3.2.1887 - Zuchthaus Brandenburg-Görden 17.4.1944

Max-Josef-Metzger-Platz

[Tafel 1]
Max-Josef
Metzger

Priester
Pazifist
Märtyrer

3. Februar
1887
-
17. April
1944

[Tafel 2]
Max-Josef
Metzger

Stationen
seines
Lebens

3.2.1887 Geburt im südbadischen Schopfheim
1905 – 1910 Abitur in Konstanz, Studium der katholischen
Theologie und Philosophie Freiburg und Fribourg
(Schweiz), Promotion
1911 – 1914 Priesterweihe – Vikar in Karlsruhe,
Mannheim, Oberhausen bei Herbolzheim
1914 Freiwilliger Militärgeistlicher im Elsass
1916 Generalsekretär des Kreuzbündnisses in Graz
1919 Gründung der „Missionsgesellschaft
vom Weißen Kreuz“ und des Friedensbundes
Deutscher Katholiken
1926/27 Umzug nach Meitingen bei Augsburg
und Übernahme einer Trinkerheilstätte
1934 Von den Nationalsozialisten in Augsburg
für wenige Tage in Haft genommen
1938/39 Gründung der ökumenischen Bewegung
„Una Sancta“-Bruderschaft
1939 Vier Wochen Haft
1940 Übersiedlung nach Berlin-Wedding
1943 Programm für eine deutsche Nachkriegsordnung,
Verhaftung und Verurteilung zum Tode
17.4.1944 Hinrichtung im Zuchthaus Brandenburg/Görden

[Tafel 3]
Max-Josef
Metzger

Glauben
und
Wirken

Priester, Pazifist und Wegbereiter der Ökumene
Metzger studiert in Freiburg im Breisgau und im
schweizerischen Fribourg Theologie und Philosophie.
Bei Besuchen in Elendsvierteln in Fribourg sieht er die
Folgen von Alkoholmissbrauch und setzt sich seitdem
in der Abstinenzbewegung ein.
Als Militärgeistlicher nimmt er bei den heftigen
Gefechten des Ersten Weltkriegs am Hartmanns-
weilerkopf im Elsass teil. Wegen einer Krankheit wird
Metzger kriegsuntauglich. In Graz wird er General-
sekretär des Kreuzbündnisses (Verband abstinenter
Katholiken), entwickelt sich zum Pazifisten und
propagiert 1917 ein Friedensprogramm zur Völkerversöhnung.
1919 beteiligt sich Metzger an der Gründung
des Friedensbundes Deutscher Katholiken. Er
nimmt an Friedenskonferenzen teil, kämpft für das
Recht auf Kriegsdienstverweigerung und sucht Verbindung
zur internationalen pazifistischen Bewegung.
Im Wirken Metzgers ist die praktische Arbeit in
der Gemeinschaft wichtig. 1919 gründet er die Missionsgesellschaft
vom Weißen Kreuz, die sich soziale
Arbeit zur Aufgabe macht. In dieser ordensähnlichen
Frauen- und Männergemeinschaft nennt er sich
Bruder Paulus.
1926/27 verlegt er die Zentrale der Gesellschaft
(„nun Christkönigsgesellschaft“) nach Meitingen bei
Augsburg. 1938/39 wird Meitingen auch zum Zentrum
der von Metzger gegründeten ökumenischen Bewegung
„Una Sancta“-Bruderschaft.

[Tafel 4]
Max-Josef
Metzger

Widerstand
und
Krieg

NS-Kritiker und Märtyrer

Schon vor 1933 wendet sich Metzger gegen den aufkommenden
Nationalsozialismus, der für ihn eine
Hauptgefahr für den Frieden darstellt. Vehement
setzt er sich für die Demokratie ein.
Aufgrund einer kritischen Schrift über das Verhältnis
von Staat und Kirche wird Metzger 1934 für
einige Tage in Augsburg inhaftiert. 1939 wird
er im Zusammenhang mit dem Attentatsversuch
auf Hitler für vier Wochen inhaftiert. Systematisch
werden seine Tätigkeiten eingeschränkt: 1935 Verbot
der Monatszeitschrift „Christkönigsbote“, 1939/40
Enteignung von Heimen und Einrichtungen der
Christkönigsgesellschaft, 1940 Berufsverbot als
Buchhändler.
In der Hoffnung weniger unter Beobachtung zu
stehen, zieht Metzger 1940 nach Berlin-Wedding in
die dortige Niederlassung der Christkönigsgesellschaft
(Pius-Stift, neben der Kirche St. Josef). Durch
die „Una Sancta“-Bewegung kommt er mit oppositionellen
Kreisen in Kontakt. Das Verfassen eines
Programms zur Neuordnung Deutschlands nach
seiner Niederlage im 2. Weltkrieg führt 1943 zur Verhaftung
durch die Gestapo. In einem Schauprozess
wird Metzger vor dem Volksgerichtshof unter dem
Vorsitz Roland Freislers wegen „Hochverrats und
Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt. An 17. April
1944 wird Metzger im Zuchthaus Brandenburg/
Görden mit dem Fallbeil hingerichtet.

Die vier Bodentafeln aus Cortenstahl befinden sich am Rande der Grünanlage auf dem Max-Josef-Metzger-Platz.

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