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Max Goosmann

Berlin 22.8.1899 - Berlin 8.11.1971

Friedlander Straße 156

MAX
GOOSMANN
1899
1971
Der Theologe Max Goosmann wurde 1923 ordiniert und trat
seine erste Pfarrstelle in Brasilien an. Seit 1925 war er als
Vereinsgeistlicher in Berlin tätig und ab 1929 Pfarrer an der
evangelischen Verklärungskirche in Adlershof. Dort engagierte
sich Max Goosmann gegen das NS-Regime und sollte deshalb
1934 strafversetzt werden. Er weigerte sich jedoch und hielt,
obwohl suspendiert, weiterhin Gottesdienste in verschiedenen
Räumlichkeiten ab. Nach Aufhebung seiner Suspendierung
nahm er seine Pfarrstelle wieder auf und hielt enge Kontakte
zur Bekennenden Kirche. Als 1939 erneut seine Versetzung auf
Betreiben der NS-treuen Deutschen Christen gefordert wurde,
meldete sich Max Goosmann freiwillig zur Wehrmacht.
Die Beibringung eines Ariernachweises führte schließlich zur
Wiedereinsetzung in seine Pfarrstelle, die er von 1943 bis 1969
ununterbrochen innehatte.
Zur Erinnerung an Pfarrer Max Goosmann wurde 2002
eine Straße in Adlershof nach ihm benannt.

Verfolgt wurde Goosmann von den „Deutschen Christen“ nicht nur wegen seiner Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche und seiner Unterstützung für Pfarrer Martin Niemöller, sondern auch, weil sein Vater jüdischer Herkunft war. Ende 1939 meldete er sich daraufhin freiwillig für die Wehrmacht und war „ab 24.1.1940 als Sanitätssoldat“ tätig. „1943 wurde Pfarrer Goosmann aus der Wehrmacht entlassen, höchstwahrscheinlich aufgrund eines Denunziationsschreibens der Ortsgruppe der NSDAP über seine ‚nichtarische Herkunft‘“. „Im Juni 1943 erklärte das ‚Sippenamt‘ Max Goosmann auf dessen Antrag hin für ‚arisch‘. Das hatte seine Wiedereinsetzung als Pfarrer in Adlershof durch das Konsistorium zur Folge. Am 29. August 1943 predigte Pfarrer Goosmann nach seiner fast vier Jahre dauernden erzwungenen Abwesenheit wieder in Adlershof.“ (Heinrich-Wilhelm Wörmann, Widerstand in Köpenick und Treptow, Berlin 2010, S. 225)

Die Tafel an Goosmanns Grab auf dem Waldfriedhof Adlershof wurde am 27.9.2015 in Anwesenheit von Bezirksbürgermeister Oliver Igel enthüllt.

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