zurück zur Suche
Martin-Luther-Gedächtniskirche

Martin-Luther-Gedächtniskirche

Riegerzeile 1a

Unsere Martin-Luther-Gedächtniskirche wurde in den Jahren 1933-35 gebaut.
Ihre Walcker-Orgel ist im September 1935 beim Reichsparteitag der NSDAP
in Nürnberg, als die Rassegesetze erlassen wurden, zum ersten Mal gespielt
worden. Auf dem Apsisbogen, am Taufblock und an der Kanzelbrüstung sind
Embleme und Darstellungen erkennbar, die den Geist der Hitlerjahre widerspiegeln.
Etwa sechs Wochen nach der Pogromnacht vom November 1938 taufte
Pfarrer Max Kurzreiter in unserer Kirche die Jüdin Johanna Klepper und segnete
anschließend ihre Ehe mit dem Dichter Jochen Klepper. Am 10./11. Dezember 1942
starben die Eheleute und ihre Tochter Renate an den Auswirkungen dieses Zeitgeistes.
Der Auschwitz-Zyklus des polnischen Künstlers Pawel Warchol, seit dem
Kirchentag 1989 im Kirchenschiff, ergänzt die Darstellungen aus den früher dreißiger
Jahren durch Hinweise auf jene Folgen.

Die im Vorraum der Kirche rechts an der Wand angebrachte messingfarbene Tafel wurde um 1990 enthüllt. Darüber steht in Frakturschrift unter zwei christlichen Symbolen und mittig einem Terrakottakopf Hindenburgs:
Grundsteinlegung am 22. Oktober 1933
unter der Regierung des Reichspräsidenten
Generalfeldmarschall von Hindenburg.

Wegen des schlechten baulichen Zustands musste die Kirche 2004 geschlossen werden und wurde ab 2009 nach und nach saniert.

zurück