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Jurek Becker
Jurek Becker

Jurek Becker

Łódź (Polen) 30.9.1937 - Sieseby (Schleswig-Holstein) 14.3.1997

Hagelberger Straße 10c

Hier wohnte von 1980 bis 1994
JUREK BECKER
30.9.1937 - 14.3.1997
Als Kind jüdischer Eltern war er in Konzentrationslagern
inhaftiert. Als Drehbuchautor arbeitete er für die
DEFA, seit 1960 als freier Schriftsteller. Mit dem Roman
»Jakob der Lügner« wurde er weltbekannt. Nach Konflikten
mit dem DDR-Regime reiste er 1977 aus. Er schrieb weitere
Romane und Drehbücher zu der populären TV-Serie
»Liebling Kreuzberg« um einen Anwalt und Notar.

Gefördert durch die GASAG AG

Zur Enthüllung der Berliner Gedenktafel am 13.9.2022 sprachen Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG AG, sowie Olaf Kutzmutz, Autor von „Jurek Becker. Leben Werk Wirkung“. Anwesend war auch Jurek Beckers Witwe, Christine Becker.

Das Wohnhaus ist Teil der Wohnanlage Riehmers Hofgarten.

Jurek Becker wurde wahrscheinlich am 30. September 1937 als Kind jüdischer Eltern in Łódź geboren. Nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen wurde Becker mit seinen Eltern gezwungen, ins Ghetto Litzmannstadt umzusiedeln. Er überlebte mehrere Konzentrationslager und wurde im April 1945 in einem Außenlager des KZ Sachsenhausen in Königs Wusterhausen befreit. Nach dem Krieg zog er nach Ost-Berlin, wo er der SED beitrat und ab 1960 im DDR-Filmzentrum Babelsberg studierte. Anschließend war er als Drehbuchautor bei der DEFA sowie als Schriftsteller tätig, 1960 erschien sein bis heute berühmtester Roman „Jakob der Lügner“. Als Becker sich 1976 gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns und im Jahr darauf gegen den Ausschluss Reiner Kunzes aus dem Schriftstellerverband aussprach, wurde er aus der SED ausgeschlossen und seine Romane in der DDR nicht länger verlegt. Daraufhin siedelte er nach West-Berlin über und war hier weiterhin als Schriftsteller tätig. 1986 entwickelte er die TV-Serie „Liebling Kreuzberg“; die Hauptrolle des Anwalts Robert Lieblings schrieb er seinem langjährigen Freund Manfred Krug auf den Leib. Die Serie wurde zu einem wichtigen Zeitdokument des geteilten und später wiedervereinten Berlins. Jurek Becker wurde als Schriftsteller und Drehbuchautor mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur, dem Grimme-Preis und dem Bundesverdienstkreuz.

Er starb 1997 an einer Krebserkrankung.

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