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Altenheim der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Altenheim der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Große Hamburger Straße 26

An dieser Stelle befand sich das
Altenheim der Jüdischen Gemeinde Berlin.
1942 verwandelte die Gestapo es in ein
Sammellager für jüdische Bürger.
55000 Berliner Juden vom Säugling bis
zum Greis wurden in die KZ-Lager
Auschwitz und Theresienstadt verschleppt
und bestialisch ermordet.
Vergesst das nie
Wehret dem Krieg
Hütet den Frieden

Die 70x100 cm große Kupfertafel ist in die neu errichtete Begrenzungsmauer des Friedhofs ebenso wie ein Davidstern eingelassen. Zuvor waren sie seit 1985 an einem hier aufgestellten Stein befestigt.
Bereits am 9.11.1959 wurde von Rabbiner Martin Riesenburger und dem DDR-Staatssekretär für Kirchenfragen Werner Eggerath ein erster Stein enthüllt, der die leicht abweichende Inschrift trug:
An dieser Stelle befand sich das erste Altersheim
der Jüdischen Gemeinde.
1942 zog die
Gestapo in dieses Gebäude ein
und verwandelte es in ein Sammellager für jüdische
Bürger.
Grausame Verbrechen wurden hier begangen.
Von hier aus verschleppten die Faschisten über
50 000 jüdische Menschen vom Säugling bis zum Greis

in die KZ-Lager Auschwitz und Theresienstadt
wo sie bestialisch ermordet wurden.
Vergeßt das nie!
Wehret dem Krieg - Hütet den Frieden.

Am 30.12.1997 zerstörten Unbekannte den Stein von 1985 und beschädigten die Tafel. Bis zur Wiederaufstellung nach der Reparatur stellte das Bezirksamt Anfang Januar 1998 eine provisorische Tafel mit folgender Inschrift auf:
Der Gedenkstein zur Erinnerung an die Deportation der Berliner Juden in der Zeit des Nationalsozialismus, der an dieser Stelle einen Platz erhalten hat, wurde am 30.12.1997 von unbekannten Tätern geschändet. Die beschädigte Gedenktafel wurde zur Restaurierung geborgen. Wehret den Anfängen! Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte 
Naturschutz- und Grünflächenamt von Berlin-Mitte

Am 27.1.1998 wurde der restaurierte Stein mit der Tafel wieder aufgestellt. In den Jahren 2007/8 wurden der Friedhof in seinen alten Abmessungen wiederhergestellt und die Grundmauern des Alterheims kenntlich gemacht. Seither hat der Friedhof wieder eine Begrenzung. Eine neben der Brandmauer des Nachbarhauses in einem schwarzen Metallrahmen aufgestellte Glastafel erläutert:
Hier an dieser Stelle befand sich bis zur Zerstörung
im II. Weltkrieg das 1828 erbaute Altenheim der
Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Die Nationalsozia-
listen bestimmten das Gebäude im Jahr 1942 zum
sog. Judenlager. Vor ihrer Deportation und Er-
mordung in den Konzentrationslagern wurden hier
55.000 jüdische Bürger Berlins unter unmenschli-
chen Bedingungen zusammengepfercht.
Nach dem Krieg wurden die oberirdischen Trüm-
merreste des Altenheims abgetragen und im Jahr
1985 fand eine Figurengruppe des Bildhauers Willi
Lammert, die dieser ursprünglich für die Gedenk-
stätte Ravensbrück geschaffen hatte, zusammen
mit einerGedenktafel, ihre Aufstellung.
Im Jahr 2007/8 wurde im Zusammenhang mit der
Wiederherstellung des Jüdischen Friedhofs auch
die Gedenkstätte umgestaltet. Die Figurengruppe
Willi Lammerts wurde versetzt und die Gedenk-
tafel mit einem Davidstern in die neu errichtete
Friedhofseinfriedung integriert. Gleichzeitig konnten
die Grundmauern des Altenheims freigelegt und
als rote Ziegelbänder wieder sichtbar gemacht
werden. Quer darüber gelegte Verbindungswege
erschließen die Gedenkstätte; die Zwischenräume
sind mit Bauschutt als Erinnerung an das zerstörte
Altenheim verfüllt.

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