Hermann Louis Brill
Karlsruher Straße 13
als • Widerstandskämpfer • im • Jahre 1938
Professor • Dr. jur. Hermann • Brill
Demokrat - Politiker - Wissenschaftler
Mitglied • des • Deutschen • Reichstages
Mitglied • des 1. Deutschen • Bundestages
Minister • des • Landes • Thüringen
Staatssekretär • im • Bundesland • Hessen
geboren 9.2.1895 gestorben 22.6.1959
Die um 1989 angebrachte Bronzetafel ersetzt eine frühere Bronzetafel mit der Inschrift:
Prof. Dr. jur. Hermann Brill, Mitglied des Reichstags, Mitglied des ersten Deutschen Bundestags, Minister des Landes Hessen, Staatssekretär in Hessen, * 9.2.1895 - + 22.6.1959, wohnte in diesem Hause von 1934 bis zu seiner Verhaftung 1938.
Der Lehrer Brill trat 1918 der USPD bei (ab 1922 der SPD) und beteiligte sich am Zusammenschluß der sieben thüringischen Kleinstaaten zu einem Land. Er arbeitete im Landratsamt, im Volksbildungs- und Innenministerium. Nach dem Regierungswechsel (Rechtsruck) 1924 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften, promovierte und wurde Mitglied des Staatsgerichtshofs. Dem thüringischen Landtag der Weimarer Republik gehörte er von 1920 bis 1933, dem Reichstag seit 1932 an. Nach 1933 gehörte er zur Gruppe "Neu Beginnen" und unterstützte das Programm der "Deutschen Volksfront". Am 28.7.1939 wurde er wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, kam zunächst vier Jahre ins Zuchthaus Brandenburg, dann ins KZ Buchenwald. Von ihm stammt das "Buchenwalder Manifest". Von Eugen Kogon vorgeschlagen, machten ihn die USA am 9.6.1945 zum Regierungspräsidenten der Provinz Thüringen. Das Amt verlor er schnell nach dem Abzug der USA, war ab Juli 1946 Chef der hessischen Staatskanzlei, arbeitete mit an den ersten Entwürfen für das Grundgesetz und wurde Mitglied des ersten Deutschen Bundestags. Bis zu seinem Tod war er Berater der hessischen Regierung unter Georg Zinn.