zurück zur Suche

Hedwig Dohm

Berlin 20.9.1831 - Berlin 1.6.1919

Friedrichstraße 235

»Menschenrechte haben kein Geschlecht«
In diesem Haus wohnte bis 1851
HEDWIG DOHM
20.9.1831 - 1.6.1919
Feministin, Schriftstellerin und Publizistin
Sie forderte bereits 1873 das politische Stimmrecht für Frauen
und kämpfte für die rechtliche, soziale und
ökonomische Gleichstellung der Geschlechter
Gefördert durch die Stiftung Preußische Seehandlung

Enthüllt wurde die rechts neben der Einfahrt in einem Edelstahlrahmen befestigte Berliner Gedenktafel für die Kämpferin des Feminismus durch Staatssekretärin Hella Dunger-Löper und die beiden Dohm-Biografinnen Isabel Rohner und Nikola Müller am 5.6.2013. Hedwig Dohm (geb. Schlesinger) verbrachte ihre Kindheit und Jugend in einem Vorgängerbau des heutigen Hauses.

Auf den Seiten der nach ihr benannten Hedwig-Dohm-Schule in Berlin-Moabit steht über sie: „Hedwig Dohm ist eine der klügsten und witzigsten Frauenrechtlerinnen der letzten 100 Jahre. Ihre Forderungen zur Frauenemanzipation sind zum Teil noch heute nicht verwirklicht. Verblüffend hellsichtig und humorvoll sind ihre ideologiekritischen Analysen von Werken zeitgenössischer patriarchalischer Denker, wundervoll respektlos entlarvt sie deren dümmliche Machtansprüche und Unterdrückungstheorien. Dohm war eine sehr moderne Denkerin. Sie sah, dass der so genannte weibliche Sozialcharakter auf erziehungsbedingte Einflüsse zurückzuführen und nicht biologischen Ursprungs ist. Sie forderte gleiche Bildung und Ausbildung für beide Geschlechter und kämpfte für Frauenstudium und Frauenwahlrecht."

Hedwig Dohm starb knapp ein halbes Jahr nachdem bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19.1.1919 zum ersten Mal Frauen in Deutschland wählen durften. Beigesetzt ist sie auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof, Schöneberg, Großgörschenstraße 12-14. Ihr Grab ziert seit dem Herbst 2007 ein neuer, vom Journalistinnenbund errichteter Stein. Ihre Lebensdaten werden auch mit dem Geburtsjahr 1833 und dem Todestag 4. Juni angegeben (Brockhaus, 15. Auflage, 5. Band, Leipzig 1930, S. 7).

zurück