Hans Ullstein
Bettinastraße 4
HANS ULLSTEIN
18.1.1859 - 14.5.1935
Verleger, leitete mit seinen Brüdern Hermann,
Louis, Franz und Rudolf den vom Vater Leopold
gegründeten Ullstein-Verlag.
Nach 1933 vertrieben die Nationalsozialisten
die Verlegerfamilie aus Deutschland und beraubten
sie ihres Vermögens.
Die Vertreibung der Familie Ullstein durch die Nationalsozialisten liest sich im "Großen Brockhaus" (15. Aufl., Leipzig 1934, Bd. 19, S. 254) so: "Ullstein A.-G., Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlag und Druckerei in Berlin, (...) seit 1921 A.-G. bis 1933 Familienbesitz, eins der größten Unternehmen seiner Art im Deutschen Reich. (...) Nov. 1933 und Juni 1934 erfolgten Umstellungen des Unternehmens. Die Familie Ullstein ist ganz ausgeschieden, ihr Aktienbesitz an ein unter Führung der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft stehendes Konsortium übergegangen." Über die Geschichte des Verlags nach 1945 schreibt Peter de Mendelssohn (in „Zeitungsstadt Berlin“): "Sieben Jahre lang, von 1945 bis 1952, hatten die überlebenden Erben um die Rückgabe ihres Unternehmens gekämpft, und abermals sieben Jahre lang, von 1952 bis 1959, hatten sie am Wiederaufbau, an der Rückgewinnung der einstigen Größe ihres Verlagsunternehmens gearbeitet. Jetzt gaben sie den Kampf auf." Am 29.12.1959 ging der Aktienbesitz des Ullstein-Verlags zu 73 Prozent auf Axel Springer über. Hans Ullstein ruht auf dem Friedhof Charlottenburg, Trakehner Allee 1, Abt. 16 F. Leopold Ullstein (Fürth 6.9.1826 - Berlin 4.12.1899) ist beigesetzt auf dem Jüdischen Friedhof, Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 23-25, Abt. E, Grabnr. 21508. Hermann Ullstein (Berlin 6.7.1875 - New York 23.11.1943) wohnte in der Grunewalder Taunusstraße 7. Er emigrierte 1939 nach New York. Louis-Ferdinand Ullstein (Berlin 11.11.1863 - Berlin 20.3.1933) wohnte gleichfalls in Grunewald, Höhmannstraße 10. Er ruht in der 1922 geschaffenen Familiengrabstätte auf dem Südwestfriedhof der Berliner Stadtsynode, Stahnsdorf, Rudolf-Breitscheid-Platz, Block Charlottenburg, Gartenblock I, Erbbegräbnis 16. Franz Ullstein (Berlin 16.1.1868 - New York 13.11.1945) emigrierte 1938 nach New York. Dort erlag er den Folgen eines Unfalls. Rudolf Ullstein (Berlin 1873 - Berlin 2.2.1964) ging 1939 nach England, 1945 in die USA. 1949 kehrte er nach Berlin zurück und war von 1952-1960 Aufsichtsratsvorsitzender der neugründeten Ullstein A.G.
Die Berliner Gedenktafel ist am Pfeiler rechts neben der Zufahrt angebracht und wurde am 01. November 1991 enthüllt. Das schloßartige Anwesen beherbergt seit den 1960er-Jahren ein psychiatrisches Krankenhaus des DRK.