Goldschmidt-Schule
Hohenzollerndamm 110a
von 1935 bis 1939
das Hauptgebäude der
JÜDISCHEN PRIVATSCHULE
Dr. LEONORE GOLDSCHMIDT
Ab 1933 mußten jüdische Lehrer und Schüler
die öffentlichen Lehranstalten in
Deutschland verlassen.
Das Abschlußzeugnis dieser Schule berechtigte
zum Studium an den meisten englisch-
sprachigen Universitäten.
1939 wurde die Schule durch die National-
sozialisten geschlossen.
Leonore Goldschmidt (geb. Tacke, Gosda/Lausitz 16.11.1897 - London 7.3.1983) arbeitete als Lehrerin in Berlin. Nach der Erlassung des sog. "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" wurde sie als jüdische Lehrerin aus dem Staatsdienst verdrängt und verlor ihre Anstellung. Sie arbeitete nun an der Privatschule von Toni Lessler. Am 1. Mai 1935 gründete sie ihre eigene Schule, die 1936 die Berechtigung zur Abnahme der Abiturprüfungen erhielt. Sie war die größte private jüdische Schule Berlins. Im Sommer 1939 flüchtete Leonore Goldschmidt mit ihrer Familie und etwa 80 Schülerinnen und Schülern und wenigen Lehrkräften nach England. Ende September 1939 wurde die Schule geschlossen. In der Ausstellung "Hier ist kein Bleiben mehr" des Wilmersdorfer Museums wurde vom 19.3.-18.9.1992 fünf Gründerinnen jüdischer Schulen während des "Dritten Reichs" in Wilmersdorf gedacht: Leonore Goldschmidt (1897-1983), Lotte Kaliski (Breslau [Wroc?aw/Polen] 1908, lebte 1992 in New York), Vera Lachmann (1904-1985), Toni Lessler (1874-1952) und Anna Pelteson (Posen 1868 - KZ Theresienstadt 1943).
Die Berliner Gedenktafel wurde am 18.10.1989 enthüllt.