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Friedliche Revolution: Die Ständige Vertretung

Friedliche Revolution: Die Ständige Vertretung

Hannoversche Straße 30

Die Ständige Vertretung
Am 8. August 1989 musste die
Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei
der DDR in Ost-Berlin vorübergehend geschlossen werden,
da 130 DDR-Flüchtlinge in deren Räumlichkeiten Schutz
gesucht hatten. Ähnlich gestaltete sich im Spätsommer 1989
die Situation in den Botschaften der Bundesrepublik in
Prag, Warschau und Budapest. Dort hofften ebenfalls viele
Menschen, die DDR verlassen zu dürfen. Zehntausende
Ostdeutsche flüchteten außerdem über die von Ungarn
geöffnete Grenze nach Österreich. Über hunderttausend
Menschen hatten im ersten Halbjahr 1989 einen Antrag auf
Ausreise in die Bundesrepublik gestellt. Diese Fluchtbewe-
gung trug entscheidend zum Ende der SED-Herrschaft bei.
In der Zeit der deutschen Teilung hielt die Bundesrepublik
am Ziel der deutschen Einheit fest. Sie erkannte die DDR
nie offiziell an, weshalb es keine Botschaft in der DDR gab.
Die Eröffnung der Ständigen Vertretung am 2. Mai 1974
in der Hannoverschen Straße 30 in Ost-Berlin war Ausdruck
dieser Politik. Schon der Name verwies darauf, dass zwischen
beiden deutschen Staaten keine gewöhnlichen diplomatischen
Beziehungen existierten.
Im Eckhaus direkt gegenüber lebte Wolf Biermann bis zu
seiner Ausbürgerung aus der DDR 1976. Der Kommunist
und Liedermacher war einer der bekanntesten Kritiker der
ostdeutschen kommunistischen Diktatur.

Friedliche Revolution

The Permament Representation
West Germany's Perma-
nent Representation at the GDR had to be closed temporarily
on 8 August 1989, as 130 East German refugees had sought
protection in the building. The situation was similar in the
West German embassies in Prague, Warsaw and Budapest
throughout the late summer of 1989. There too, many people
hoped they would be allowed to leave the GDR. Tens of
thousands of East Germans also fled to Austria from Hungary
via the opened border. Over a hundred thousand people had
applied to leave for West Germany during the first six months
of 1989. This wave of escapes and emigration played a key
role in bringing the ruling Socialst Unity Party to its knees.
During the years when Germany was divided, the West
German state adhered to the goal of German unity.
It never officially recognised the GDR and so did not have an
embassy in East Berlin. Opening its Permanent Representation
at Hannoversche Straße 30 in East Berlin 2 May 1974 was an
expression of this policy. Even the name made it clear that
diplomatic relations between the two German states were
not normal.
The communist songwriter Wolf Biermann lived in the house
on the opposite corner until he was expelled from the GDR
in 1976. He was one of the most prominent critics of East
Germany's communist dictatorship.
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