Franz Jägerstätter
Witzlebenplatz
österreichische Bauer
Franz Jägerstätter (1907-1943)
vom ehemaligen Reichskriegsgericht
wegen seiner Gewissensentscheidung
gegen eine Kriegsteilnahme
am 6. Juli 1943 zum Tode verurteilt.
Mit ihm gedenken wir all jener,
die wegen einer
Gewissensentscheidung Opfer
von Kriegsgerichten wurden.
In this building, on July 6, 1943,
the Austrian farmer
Franz Jägerstätter (1907-1943)
was sentenced to death by the Supreme
Military Court of the Third Reich
on grounds of his conscientious
objection to military service.
In commemoration of
Franz Jägerstätter and all those
who for like reasons were made
victims of military courts.
Nach einem Bericht des Tagesspiegel vom 10.2.1994 nahm der Präsident des Bundesvermögensamts, Klaus-Jürgen Richter, die bisherigen Vorbehalte gegen eine Anbringung der Gedenktafel für Jägerstätter am ehemaligen Reichskriegsgericht "angesichts des 'nun vorhandenen Wissens'" zurück. Nachdem er nach einem ersten Militäreinsatz 1941 Untaten der Wehrmacht mitbekommen hatte, war der gläubige Katholik aus Gewissensgründen einer zweiten Einberufung vom 23.2.1943 nicht gefolgt. Er wurde wenige Tage später verhaftet und kam über Linz nach Berlin-Tegel. Das Reichskriegsgericht verurteilte ihn dafür wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tod. Am 9.8.1943 wurde er im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Auf dem Weg zur Hinrichtung soll er gesagt haben: "Lieber die Hände gefesselt als den Willen!" Die Verweigerung der Anbringung der Tafel wurde (lt. Tagesspiegel) "international verurteilt", denn Jägerstätter gehöre "in der amerikanischen Friedensbewegung neben Martin Luther King und Mahatma Gandhi zu den Symbolfiguren des gewaltlosen Widerstandes". 2007 wurde er selig gesprochen. Eine Bronzetafel (30x45cm) mit der Inschrift: Hier wurde der österreichische Bauer
Franz Jägerstätter (*1907 +1943)
vom ehemaligen Reichskriegsgericht
wegen seiner Gewissensentscheidung
gegen eine Kriegsteilnahme
am 6. Juli 1943 zum Tod verurteilt.
Gandhi-Informations-Zentrum
Österreichisches Generalkonsulat
Pax Christi Österreich
Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär sollte bereits am 6.7.1995 angebracht werden, konnte jedoch in Anwesenheit der Witwe Franziska Jägerstätter nur der Öffentlichkeit vorgestellt werden, weil die Anbringung erneut untersagt wurde. Die Nennung der Initiatoren auf der Tafel außer dem österreichischen Generalkonsulat wurde als eine sie in den Vordergrund rückende Werbung gewertet, die die eigentliche Ehrung Jägerstätters hintanstelle. "Die Bundesvermögensverwaltung verweigerte auf Anordnung des Bundesjustiz- und Bundesfinanzministeriums die Erlaubnis zu der Anbringung der Tafel, da dadurch für diese Organisationen 'auch in der Öffentlichkeit geworben wird'." (Tsp, 7.7.95) Das Urteil des Reichskriegsgerichts wurde endlich im Mai 1997 aufgehoben, die Anbringung der Bronzetafel am mittleren Pfeiler des Zauns im Eckbereich erfolgte am 4.7.1997. Die Tafel befindet sich am Witzlebenplatz Ecke Witzlebenstraße.