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Ferdinand Möller

Münster/Westfalen 15.10.1882 - Köln 12.1.1956

Schöneberg Ufer 78 (damals 38)

Hier befand sich bis 1939 die Galerie des Kunsthändlers
FERDINAND MÖLLER
15.10.1882 - 12.1.1956
Förderer des deutschen Expressionismus und
der Künstlergemeinschaft »Brücke«
Durch sein persönliches Engagement bewahrte er nach 1937
viele Kunstwerke vor ihrer Vernichtung durch die
Verfolgungsaktion »Entartete Kunst« der Nationalsozialisten

Trotz seines unbestrittenen Engagements für die deutschen Expressionistinnen und Expressionisten, arbeitete Möller nach 1933 mit den Nationalsozialisten zusammen und trat unter anderem der NS-Organisation Kampfbund für deutsche Kultur (KfdK) bei. Im Rahmen der NS-Aktion "Entartete Kunst" war er einer von vier Kunsthändlern, die mit der "Verwertung" der beschlagnahmten Kunstwerke beauftragt wurde. Auf der Website der„ Berlinischen Galerie", wo Möllers Nachlass aufgearbeitet wird, heißt es: „Als nicht-jüdischer Kunsthändler setzte er [Möller] seine Geschäftstätigkeit auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fort und konnte bis 1937 Ausstellungen mit Werken von Lyonel Feininger, Emil Nolde oder Oskar Schlemmer zeigen. Unter den letzten in Berlin verbliebenen Spezialisten für Moderne Kunst wurde er ab 1933 nicht nur ein wichtiger Ansprechpartner für jüdische Sammler, die ihren Kunstbesitz NS-verfolgungsbedingt aufgeben mussten, sondern auch ein „Verwerter“ von „entarteter“ Kunst aus deutschen Museen." (https://berlinischegalerie.de/forschung/provenienz-und-kunstmarktforschung/nachlass-galerie-ferdinand-moeller/, zuletzt abgerufen am 11.10.2022). Allerdings wurde er auf diese Weise zum Retter vieler Kunstwerke, denen sonst die Vernichtung im Rahmen der NS-Aktion "Entartete Kunst" drohte. Die 1995 gegründete Ferdinand-Möller-Stiftung „fördert Forschungen auf dem Gebiet des Expressionismus sowie der nationalsozialistischen Kunst- und Kulturpolitik und unterstützt die Dokumentation der im Jahr 1937 als ‘entartet’ aus deutschen Museen entfernten Kunstgegenstände" (https://www.ferdinand-moeller-stiftung.de/ueber-die-stiftung, zuletzt abgerufen am 11.10.2022). Aus Anlass ihres fünfzehnjährigen Bestehens ließ die Stiftung Mitte Juni 2010 die Berliner Gedenktafel rechts neben dem Eingang anbringen.

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