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Dorothea und Georg Möhring

gest. 5.11.1967 / 11.5.1945

Kissingenstraße 25

Hier versteckten von 1943 bis 1945
DOROTHEA MÖHRING
und
GEORG MÖHRING
aus christlicher Überzeugung
das jüdische Ehepaar Margarete und Siegmund Weltlinger
und retteten es damit vor der Deportation
Angeregt durch Schüler des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums Berlin-Pankow
und die Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

Das Ehepaar Dorothea (gest. 5.11.1967) und Georg (gest. 11.5.1945) Möhring gehörte der Glaubensgemeinschaft Christliche Wissenschaft an. Sie lebten in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung mit ihrer behinderten Tochter Beate und der Pflegetochter Jutta. Sie nahmen aus christlicher Nächstenliebe ab dem 27.8.1943 das im Untergrund lebende Ehepaar Siegmund (Hamburg 29.3.1886 - Hamburg 18.5.1974) und Margarete (18.2.1893 - 31.1.1976) Weltlinger auf und versteckten beide bis zum Ende des Naziregimes 1945. Zuvor lebte das Ehepaar seit Ende Februar 1943 in einem Versteck in der Friedenauer Kirchstraße (heute Schmiljanstraße) und entging dort nur äußerst knapp bei einer Wohnungsdurchsuchung durch die Gestapo der Deportation.

Siegmund Weltlinger gehörte 1949 zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin, war Abgeordneter für die CDU und Alterpräsident des Berliner Abgeordnetenhauses. Noch vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs war es dem Ehepaar gelungen, ihre zwei Kinder mit einem Transport nach England in Sicherheit zu bringen. Sie sind zusammen beigesetzt auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße [Scholzplatz], Ehrenreihe (Ehrengrab).

Die Initiative zu der Tafel ging von Schülerinnen und Schülern des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in Pankow aus, die den Vorschlag dazu bereits 2003 eingebracht hatten. Der ursprünglich für den 8.3.2010, 16 Uhr, vorgesehene Termin der Enthüllung musste witterungsbedingt verschoben werden. Die Tafel wurde am 16.9.2010 auf dem Putz links neben der Eingangstür (Kissingenstraße 25 Ecke Prenzlauer Promenade) enthüllt. Bei der Enthüllung sprachen der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Dr. Johannes Tuchel und Inge Hake (Christian Science Deutschland), in Anwesenheit zahlreicher Angehöriger bzw. Vertreterinnen und Vertreter der Schule, des Senats, des Bezirks und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

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