Carl Heinrich Becker
Arno-Holz-Straße 6
CARL HEINRICH BECKER
12.4.1876 - 10.2.1933
Von 1919 bis 1921 und 1921 bis 1925 Staatssekretär
im preußischen Kultusministerium
1921 sowie 1925 bis 1930 preußischer
Kultusminister
Becker lebte hier von 1916 bis 1933. Er war Professor für Orientalistik in Heidelberg, Hamburg, Bonn und Berlin, seit 1916 im preußischen Kultusministerium tätig. Er begründete die ersten pädagogischen Akademien in Bonn, Elbing (Elbląg/Polen) und Kiel sowie die deutsche Dichterakademie. Gleichzeitig war er von 1910-1933 Herausgeber der Zeitschrift "Der Islam" und gilt als Begründer der Islamwissenschaft. "1930 fiel der Parteilose ohne Hausmacht der Postenarithmetik der Parteien zum Opfer. Die SPD fühlte sich im Kabinett unterrepräsentiert und erhob Anspruch auf das Kultusministerium. Der SPD-Ministerpräsident Otto Braun, der Becker sehr schätzte, mußte ihm den Abschied nahelegen. Bevor er eine Lehrtätigkeit in der Schweiz annehmen konnte, starb Carl Heinrich Becker ... an einer Grippe." (Der Tagesspiegel, 11.2.1983)
Enthüllt wurde die Berliner Gedenktafel am 1.12.1988. Sie ist in einem dunklen Rahmen in den Putz eingelassen, von der Sraße aus sicht-, aber nicht lesbar. Der Tagesspiegel berichtete am 4.12.1988: "Lange Jahre hatte sich der Berliner Oberstudiendirektor Joachim Schiller für diese Becker-Ehrung eingesetzt. Schiller würdigte bei der Enthüllung der Gedenktafel die Leistungen von Carl-Heinrich Becker, der im Jahr 1921 zum ersten Mal im Alter von 45 Jahren Kultusminister geworden war. 1925 wurde Becker zum zweiten Mal für knapp fünf Jahre Kultusminister. Becker stand über den Parteien, war für eine republikanische Staatsgesinnung auch unter den Lehrern und Schülern eingetreten und forderte eine Erziehung der Jugend zur Weimarer Republik, was ihm die Kritik der konservativen Lehrerverbände eintrug. Zur besseren Ausbildung hatte Becker die Pädagogischen Akademien gefördert, und auf dem Gebiet der Kunst hatte er so bedeutende Persönlichkeiten wie Otto Klemperer für Berlin gewonnen. An die Hochschulen berief er Romano Guardini und Hermann Kantorowicz, um nur das Spektrum von konservativ bis links anzudeuten."
Begraben ist Becker auf dem Waldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47, Abt. 4 E 7 (Ehrengrab).