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Boris Djacenko

Riga 10.9.1917 - Berlin 14.4.1975

Friedlander Straße 156

Boris Djacenko lebte von 1950 bis zu seinem Tod in Adlershof.
Der gebürtige Lette hatte in Riga Philosophie studiert, von wo
er 1939 nach Rotterdam und später nach Paris floh. Hier wurde
er 1940 wegen kommunistischer Untergrundarbeit verhaftet
und zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert.
Nach gelungener Flucht schloss er sich der Widerstandsbewe-
gung in Berlin an. In der DDR machte er sich einen Namen
als Verfasser von historischen Romanen, Erzählungen und
Theaterstücken. Als er in einem Fortsetzungsband seines
Romans „Herz und Asche“ tabulos Kritik an der Sowjetunion
der Stalinzeit und den unschönen Begleitumständen des
Einmarsches der Roten Armee in Berlin 1945 übte, kam es zum
Konflikt mit den für Kultur zuständigen SED-Parteiinstanzen.
Der Roman durfte 1958 aus politischen Gründen nicht in der
DDR erscheinen. Aus dem einstigen Erfolgsautor wurde ein
Geächteter. Frustriert schrieb Boris Djacenko fortan nur noch
unter dem Pseudonym Peter Addams Kriminalromane,
die auch hohe Auflagen erzielten.

Enthüllt wurde die Tafel am Grab Djacenkos durch Bezirksbürgermeister Oliver Igel am 27.9.2015 auf dem Friedhof Adlershof (Gräberfeld E 2).

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