Blindenwerkstatt Otto Weidt
Rosenthaler Straße 39
Blindenwerkstatt von Otto Weidt.
Hier arbeiteten in den Jahren 1940 bis 1945
vornehmlich jüdische Blinde und Taubstumme.
Unter Einsatz seines Lebens beschützte Weidt
sie und tat alles, um sie vor dem sicheren Tod
zu retten.
Mehrere Menschen verdanken ihm das Überleben
Die Werkstatt befand sich im zweiten Hof in der zweiten Etage. Weidt beschäftigte und versteckte hier und andernorts Jüdinnen und Juden, stattete sie mit falschen Papieren aus und bewahrte so einige von ihnen vor der Deportation. Er wird als "Stiller Held" geehrt.
Zu den Beschützten und Geretteten gehörte die Schriftstellerin Inge Deutschkron ("Ich trug den gelben Stern"). Sie enthüllte die messingfarbene Eloxaltafel am 13. Mai 1993, die auch von ihr und dem Blindenverband initiiert wurde, in der Toreinfahrt neben der Straße. Am 4. September 1999 wurde die Wandtafel entfernt und stattdessen „der besseren Sichtbarkeit wegen“ eine bronzene Bodentafel mit identischem Text in die Einfahrt unmittelbar hinter einer Granitschwelle gesetzt.
Begraben ist Weidt auf dem Städt. Friedhof Zehlendorf, Onkel-Tom-Straße 30, Feld 015-346 (alt: 22 U 319), Ehrengrab. Dort steht auf einer kleinen Platte:
OTTO WEIDT
*2.5.1883 +22.12.1947
WURDE ALS LEITER EINER
BLINDENWERKSTATT
JÜDISCHEN MENSCHEN
ZUM HELFER IN HÖCHSTER NOT