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Berliner Mauerweg - Schlesischer Busch/Lohmühle
Berliner Mauerweg - Schlesischer Busch/Lohmühle
Berliner Mauerweg - Schlesischer Busch/Lohmühle
Berliner Mauerweg - Schlesischer Busch/Lohmühle

Berliner Mauerweg - Schlesischer Busch/Lohmühle

Am Flutgraben 1

(1) Flucht des Schiffs
„Friedrich Wolf“
Am 8. Juni 1962 unternahmen 13 Menschen
aus der DDR eine riskante Flucht. Sie hatten die
Besatzung des Ausflugschiffs unter Deck
eingeschlossen. Sie sicherten es mit Metall-
platten gegen Beschuss. In der Spree nahmen
Boote der Grenztruppen die Verfolgung auf.
Am Zollsteg der DDR wendeten sie das Schiff,
wobei sie von drei Stellen von DDR-Grenzern
beschossen wurden.
West-Berliner Polizisten erwiderten das Feuer
und ermöglichten den Flüchtlingen, das Schiff in
den Landwehrkanal zu steuern, der zu
West-Berlin gehörte - ein sicherer Hafen für sie.
In der Folge wurden die Grenzanlagen in der Spree ausgebaut.

Escape on the
“Friedrich Wolf”
On 8 June 1962, thirteen people from East Germany
undertook a daring escape. After locking the crew
of the steamboat below deck, they secured the
sides of the ship with metal plates to protect against
bullets. Border Troops on patrol boats chased
after the ship on the Spree. When the Friedrich
Wolf reached the GDR customs pier, it made an
abrupt turn. GDR border guards fired at the boat
from three different positions. Return fire from the
West Berlin police allowed the escapees to steer
the ship into the Landwehr Canal. The canal,
which belonged to West Berlin, offered them a safe
haven. After the escape, the GDR took measures
to reinforce the border fortifications in the Spree.

(2) Leben und Arbeiten im
Grenzgebiet
Als 1961 die Mauer gebaut wurde, stand direkt
an der Grenze zu West-Berlin ein Gebäudekomplex,
der zwei staatliche Autobetriebe beherberge.
Im Gegensatz zu den meisten Gebäuden in
Grenznähe wurde dieser nicht abgerissen.
Stattdessen wurde das Gebäude besonders
gesichert: Alle Fenster und Öffnungen,
die nach Kreuzberg (West-Berlin) wiesen,
wurden vermauert und mit Alarmanlagen
versehen. Die Beschäftigten unterlagen einer
besonderen Überwachung durch Volkspolizei,
Grenztruppen und Staatssicherheit.
Daran beteiligten sich einige Mitarbeiter.
Dennoch flüchteten bis 1989 etwa 30 Menschen
aus diesem Gebäude nach West-Berlin,
darunter vier Soldaten der Grenztruppen.

Living and Working in the
Border Area
When the Wall was built in 1961, a building complex
housing two state-owned car businesses stood
directly on the border with West Berlin.
Unlike most buildings near the border, it was not
demolished. Instead, special measures were taken
to secure the structure: All windows and entrances
facing Kreuzberg (West Berlin) were bricked up
and equipped with alarm systems.
The employees were subject to special surveillance
by the People's Police, Border Troops and State
Security. Some employees also supported the
security efforts. Despite these measures, however,
some thirty people had escaped from this
building and reached West Berlin by 1989,
including four soldiers from the Border Troops.

(3) Grenzstreifen mit Wachturm
Border Strip with Watchtower

Beim Berliner Mauerweg handelt es sich um einen ca. 160 Kilometer langen Rundweg im Verlauf der ehemaligen Grenzanlagen rund um West-Berlin.

Im Bereich des Parks Schlesischer Busch und der Lohmühleninsel im Berliner Ortsteil Alt-Treptow bietet das Leitsystem des Berliner Mauerwegs seit dem 22.9.2023 drei neue Informations- und Gedenkstelen.

Konkret stehen die Stelen aus Cortenstahl mit der weißen vertikalen Inschrift „Berliner Mauerweg“ auf der östlichen Seite des Flutgrabens, am Fuß-und Radfahrweg ganz in der Nähe der Puschkinallee.

Die Bildunterschriften:

(1) auf der Stele der „Friedrich Wolf“ befinden sich drei Bilder:

- oben auf der Vorderseite: Skizze der Grenztruppen, Juni 1962, BArch, DVH 59/16928 / Border Troops sketch, June 1962, BArch, DVH 59/16928
- unten links auf der Vorderseite: Spree nahe dem Osthafen, mit dem DDR-Zollsteg und der Einfahrt in den Landwehrkanal, 1981, BStU / Spree river near the Osthafen harvour, with GDR customs pier and entrance to the Landwehr Canal, 1982, BStU
- oben auf der linken Seite der Stele: Hinter dem Zollsteg wendet die „Friedrich Wolf“ um das West-Berliner Ufer zu erreichen, 8. Juni 1962, Polizeihistorische Sammlung Berlin / After passing the customs pier, the “Friedrich Wolf” turns around and heads towards the West Berlin embankment, 8 June 1962, Polizeihistorische Sammlung Berlin

(2) auf der Stele „Leben und Arbeiten im Grenzgebiet“ befinden sich zwei Bilder:
- oben auf der Vorderseite: Grenzstreifen am Schlesischen Busch, im Hintergrund das Gebäude aus roten Backsteinen, 1989 Falk Blask, Stiftung Berliner Mauer / Border strip at Schlesischer Busch with redbrick building in the background, 1989 Falk Blask, Stiftung Berliner Mauer
- unten links auf der Vorderseite: Backsteingebäude an der Wasserkante. Die Grenze verlief in der Mitte der Spree, nach 1990, Thomas Bruns / Brick building at the water's edge, The border ran through the middle of the Spree, after 1990, Thomas Bruns

(3) auf der Stele des Wachturms befindet sich ein Bild:
- Foto der Grenztruppen, 1988/89, Berliner Mauer-Archiv Hagen Koch / Border Troops photo, 1989/89, Berliner Mauer-Archiv Hagen Koch

Weiterhin befindet sich das Impressum auf den Stelen:

Impressum / Imprint
Projektdurchführung / Implementation of project:
Grün Berlin GmbH, www.gruen-berlin.de
Konzept und Redaktion Informations- und Gedenktafeln / Concept and editing of information and memorial panels:
Stiftung Berliner Mauer, www.stiftung-berliner-mauer.de
Design, Layout und Produktion / Design, layout and production:
Vangenhassend GmbH, www.vangenhassend.de

Das Vorhaben wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundesmitteln und Mitteln des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert und durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt kofinanziert. /
The project is funded as part of the joint task “Improvement of the regional economic structure” (GRW) with federal funds and funds from the State of Berlin, represented by the Senate Department for Economics, Energy and Businesses and co-financed by the Senate Department for Mobility, Transport, Climate Protection and the
Environment.

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