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Annemarie Wolff-Richter

Breslau 27.7.1900 - KZ Jasenovac (Kroatien) Frühjahr 1945

Oranienburger Chaussee 53

“Halte dich und
sei guten Mutes“
Annemarie 1944 an
Basil-Salomon
Hier war bis 1933
das Kinderheim
der
Annemarie Wolff-Richter
✧1900 Breslau -
KZ Jasenovac 1945
Um den Preis
ihres Lebens
vertrat sie
Gerechtigkeit
Mut u. Mensch
lichkeit
Die Stimme der
Verfolgten wid
met ihr dieses
Gedenken

Als junge Frau ließ sich Annemarie Wolff-Richter zur medizinisch-technischen Assistentin ausbilden, weil sie für ein Medizinstudium nicht über die nötigen Mittel verfügte. Durch einen Kreis um den Nervenarzt Fritz Künkel kam sie zur Heilpädagogik und Individualpsychologie und eröffnete 1926 an der Schulzendorfer Straße die "Kindergemeinschaft Hermsdorf", in der Kinder erzogen wurden, die "aus sozial schwierigen Verhältnissen (kamen) oder aus linksintellektuellen, kommunistischen oder jüdischen Familien, die der Überzeugung waren, dass das Leben für Kinder in der Gemeinschaft förderlicher (sei) als in einer Kleinfamilie" (Berliner Morgenpost, 18.11.2001). 1927 zog sie nach ihrer Heirat mit dem Jugendpfleger Helmuth Wolff mit den Kindern an die Oranienburger Chaussee. 1933 wurde sie verhaftet, konnte aber nach ihrer Freilassung das Heim zunächst in der Otto-Erich-Straße 10 (Wannsee) weiterbetreiben, bis das Haus 1934 für die HJ beschlagnahmt wurde. Annemarie Wolff-Richter fand eine neue Unterkunft Am Hegewinkel 115 (Zehlendorf), bis sie unter dem Vorwurf der "staatsfeindlichen Tätigkeit durch Erziehung von Kindern in jüdisch-marxistischem Sinne" im Herbst 1936 erneut verhaftet wurde. Mit Hilfe von Freunden gelangte sie 1937 mit ihrer Tochter und zwölf weiteren Kindern über Prag nach Zagreb, wo sie durch eine Scheinehe eine Arbeitserlaubnis erhielt und ihren Heimbetrieb weiterführen konnte. Erst im Frühjahr 1944 wurde ihre wahre Identität entdeckt und sie im Herbst des Jahres in das KZ Jasenovac eingeliefert.

Ihre Tochter Ursula Heuss-Wolff, die zur Enthüllung der Tafel aus Basel kam, war 1957 nach Deutschland zurückgekehrt und heiratete zwei Jahre später Ernst Ludwig Heuss, Sohn des Bundespräsidenten, der 1937 mit bei der Flucht aus Berlin half. Die schmale hochformatige Holztafel ist links an der Fassade des Landhauses (Oranienburger Chaussee Ecke Bieselheider Weg) neben dem Zugang befestigt. Sie wurde am 17.11.2001 durch Bezirksstadtrat Uwe Ewers enthüllt.

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