Zur Erinnerung an
Wolfgang Szepansky
9. Oktober 1910 - 23. August 2008
An die Mauer der damaligen Schultheiß-Brauerei schrieb
Wolfgang Szepansky, Malergeselle und Mitglied des Kommu-
nistischen Jugendverbands am 11. August 1933: „Nieder mit
Hitler! KPD lebt! Rot Front!” Er wurde gefasst. Das KZ Columbiahaus, Exil
in Holland, Internierungslager, Gefängnis und das KZ Sachsenhausen
waren seine weiteren Stationen bis zur Befreiung 1945. Befreit zum
Leben wurde er Zeichenlehrer, bekam jedoch Anfang der fünfziger
Jahre im Zuge des Kalten Krieges in West-Berlin Berufsverbot.
Er spielte Theater, sang, dichtete und malte Bilder gegen Not, Unter-
drückung und Krieg. In Schulen berichtete er über sein Leben und den
Kampf gegen den Nationalsozialismus und führte die Jugend zu Stätten
der Unterdrückung und des Widerstands. Für sein Engagement wurde
er 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sein Leben lang
trat er mit all seiner Kraft für Frieden und Verständigung ein.